Für einen Autobauer wie BMW sind die Rahmenbedingungen zur Steigerung des weltweiten Absatzes im Jahr 2025 alles andere als ideal, aber die Verantwortlichen in München sind dennoch optimistisch: Allen Ungewissheiten und Hindernissen zum Trotz sollen die Verkaufszahlen 2025 leicht zulegen und sich damit zumindest im Bereich des Rekord-Niveaus von 2,5 Millionen Fahrzeugen der Marken BMW, MINI und Rolls-Royce bewegen. Dass der bisherige Bestwert von 2.554.183 Einheiten aus dem Jahr 2023 erreicht oder übertroffen wird, ist vor dem Hintergrund der aktuellen Situation eher unwahrscheinlich – aber der Absatz könnte sich durchaus in der Nähe des Rekords befinden.
Fundament der geplanten Absatz-Steigerung ist die Stärke der aktuellen Produktpalette, die in den wichtigsten Welt-Regionen für steigende Verkaufszahlen sorgen soll. Für Europa erwarten die Münchner ausdrücklich ein weiteres Wachstum und auch in den USA erwartet BMW eine “solide Marktentwicklung”. Eher unwahrscheinlich ist eine größere Steigerung der Verkaufszahlen in China, aber zumindest wird auch hier kein weiterer Rückgang erwartet. Obwohl der BMW-Absatz auf dem mit Abstand größten Einzelmarkt 2024 zurückgegangen ist, befinden sich die Münchner weiterhin in einer starken Position, sind Premium-Marktführer und haben einen höheren Marktanteil als auf vielen anderen Märkten.
Während im Hintergrund alles auf Weltpremiere und Marktstart der Neuen Klasse vorbereitet wird, sollen die bisherigen Elektroautos im Jahr 2025 weiter zulegen. Der Elektro-Anteil soll demnach knapp über den 17 Prozent landen, die für 2024 vermeldet wurden. Hierzu sollen auch gesteigerte BEV-Verkaufszahlen von MINI beitragen, schließlich haben die Briten den Modellwechsel inzwischen abgeschlossen und sind im urbanen Umfeld für einen hohen BEV-Anteil prädestiniert.
Auf einem ähnlichen Niveau wie 2024 sollen sich auch der Umsatz pro Fahrzeug und das Ergebnis der BMW Group bewegen, zumindest wenn keine weiteren als die bisher bekannten Zölle hinzukommen. Mögliche Zölle und Gegenzölle wirken sich auch direkt auf die Marge aus, weshalb für 2025 nun ein Ziel-Korridor von 5 bis 7 Prozent angegeben wird.
Der Vorstandsvorsitzende Oliver Zipse führte zu den Zielen für 2025 aus:
2025 ist für die BMW Group in vielerlei Hinsicht ein richtungsweisendes Jahr. Wir stellen jetzt die Weichen für den Erfolg der kommenden Dekade.
Gleichzeitig haben wir für das aktuelle Geschäftsjahr einen klaren Wachstumsanspruch. Und das ausdrücklich, obwohl die globalen Rahmenbedingungen volatil sind und wir parallel mit der NEUEN KLASSE unser größtes Zukunftsprojekt auf die Straße bringen.
Wir haben einen klaren Plan: Wir fokussieren uns konsequent auf Innovationen und nachhaltiges Wachstum. In 2025 rechnen wir wieder mit steigenden Absatzzahlen. Gleichzeitig sinken unsere Investitionen wie geplant. Somit werden wir unseren Free Cash Flow steigern.
Für unsere Zuversicht gibt es vier Gründe:
- Unsere Strategie ist robust und richtungsweisend. Wir setzen in entscheidenden Bereichen die Pace. Unser Ansatz der Technologieoffenheit zeigt Erfolg und setzt sich durch. Politik und Wettbewerb schwenken auf unseren Weg ein, den wir konsequent weiterverfolgen.
- Die BMW Group ist einer der wenigen echten globalen Player in unserer Industrie. Unser umfassender weltweite Fußabdruck eröffnet Chancen, macht uns resilient und schafft die nötige Flexibilität, um auf externe Einflüsse jederzeit adäquat reagieren zu können.
- Mit BMW, MINI, Rolls-Royce und BMW Motorrad haben wir vier starke Marken, die sich auf der ganzen Welt großer Beliebtheit erfreuen. Jede Marke hat ihre spezifische Ausprägung und bietet emotionale Produkte für unterschiedliche Zielgruppen.
- Unsere NEUE KLASSE. Kein anderer Hersteller hat ein so ambitioniertes und zukunftsweisendes Projekt kurz vor dem Produktionsstart wie wir. Dazu komme ich im zweiten Teil meiner Ausführungen.
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