BMW Vision Driving Experience: Alle Infos zum Heart of Joy

BMW i, BMW i3, BMW M3, Concept Cars | 17.02.2025 von 2

Mit der Neuen Klasse debütiert nicht nur eine neue Generation von Batterie-Technik, sondern auch das Heart of Joy. BMW will damit die technische Grundlage dafür …

Mit der Neuen Klasse debütiert nicht nur eine neue Generation von Batterie-Technik, sondern auch das Heart of Joy. BMW will damit die technische Grundlage dafür legen, dass Freude am Fahren auch in Zukunft untrennbar mit der Marke verbunden bleibt. Was das zentrale Steuergerät kann, wird nun vom BMW Vision Driving Experience (VDX) in den Fokus gerückt – ein eigenständiges Vision Car, das als Versuchsträger für besonders anspruchsvolle Fahrdynamik-Aufgaben auf leuchtende Räder gestellt wurde.

Aber der Reihe nach: Das Heart of Joy arbeitet laut BMW zehn mal schneller als heutige Systeme, die verschiedene fahrdynamische Herausforderungen mit Hilfe von mehreren verschiedenen Steuergeräten zu lösen versuchten. Die Konzentration auf ein einziges Steuergerät erlaubt erheblich schnellere Reaktionen, was nicht nur in kritischen Situationen wie DSC-Eingriffen ein enormer Vorteil sein kann. Gerade in Verbindung mit extrem Leistungs- und Drehmoment-starken Elektroantrieben hätte die Regelelektronik häufig alle Hände voll zu tun, wenn DSC und Bremsen gewissermaßen gegen die Steuerung der Antriebe arbeiten müssten. "

Das zentrale Steuergerät, in dem sämtliche Informationen zusammenlaufen und das daher auch die aktuell an jedem Rad maximal übertragbaren Kräfte “kennt”, erlaubt es unter anderem, die Kraft bereits auf der Antriebsseite zu regulieren, bevor ein Vollgas-Befehl Eingriffe des DSC überhaupt erforderlich macht. Gerade im Fall von Fahrzeugen mit einem E-Motor an jedem Rad lässt sich so auch die Kraftverteilung radindividuell exakt optimieren und das volle Traktions-Potenzial jedes Rads ausnutzen, was in der Vergangenheit weder möglich noch erforderlich war.

Als angenehmen Nebeneffekt verspricht das von BMW zu 100 Prozent selbst entwickelte Heart of Joy mit seiner intelligenten Steuerung und der Vermeidung von gegeneinander arbeitenden Effekten auch deutliche Effizienz-Vorteile: Mit Hilfe der starken Elektro-Motoren kann fast jedes Bremsmanöver per Rekuperation realisiert werden, nur bei absoluten Notbremsungen sollen auch die klassisch-mechanischen Bremsen zum Einsatz kommen.

Insgesamt übernimmt das zentrale Steuergerät ein ganzes Quintett von Aufgaben: Im Heart of Joy läuft die Steuerung von Antrieb, Bremsen, Laden, Rekuperation und Lenkung zusammen. Das Patent-geschützte System kann so auch die Fahrzeug-Stabilisierung samt Lenkeingriffen unterstützen. Oberstes Ziel ist es dabei, dem Fahrer Vertrauen in das Fahrverhalten zu vermitteln – denn ganz unabhängig von messbarer Performance kann ein Auto nur dann Fahrspaß vermitteln, wenn es sich auch am Limit natürlich und vorhersehbar verhält.

Sichtbar wird die Arbeit des Steuergeräts durch die beleuchteten Felgen des Vision Cars: Wenn ein Rad beschleunigt, leuchtet es grün, Verzögerung per Rekuperation wird blau dargestellt und wenn tatsächlich die konventionelle Bremse eingesetzt wird, kommt ein oranges Leuchten im inneren Teil der Räder hinzu.

Erprobt und abgestimmt werden die Komponenten mit dem BMW Vision Driving Experience, der ausdrücklich nicht als Vorschau auf ein bestimmtes Serienfahrzeug gemeint ist. Dennoch ist klar, dass die hier verbauten und Schritt für Schritt zur Serienreife entwickelten Komponenten eine Schlüsselrolle für alle Vertreter der Neuen Klasse spielen werden und besonders dort zum Tragen kommen, wo ein besonders hoher fahrdynamischer Anspruch erfüllt werden soll. Neben dem BMW i3 (NA0) im 3er-Segment kommt dabei natürlich auch sofort der BMW M3 (ZA0) ins Spiel, der als erstes Elektroauto im High Performance-Segment der M GmbH neue Fahrdynamik-Maßstäbe setzen soll.

Auch der Antrieb des BMW Vision Driving Experience weist darauf hin, in welcher Performance-Liga das Heart of Joy spielt: Die vier Elektromotoren sollen gemeinsam nicht nur ein unfassbares Drehmoment von über 18.000 Newtonmeter generieren, sondern auch eine Leistung von über einem Megawatt generieren – wir sprechen also von über 1.000 kW und somit mehr als 1.360 PS. Diese Leistung ist zwar für kein Serien-Fahrzeug der Neuen Klasse geplant, aber die Logik der Entwickler leuchtet ein: Wenn das System selbst mit dieser Power umgehen kann, wird es die schwächeren Serien-Antriebe noch souveräner im Griff haben.

Dass die Performance des Vision Cars enorm ist, zeigt der Blick in den Innenraum: Recaro Carbon-Schalensitze mit Mehrpunkt-Gurten, eine aus Carbon bestehende Mittelkonsole mit wenigen Knöpfen und ein unübersehbarer Verzicht auf Geräuschdämmung und andere Komfort-Features erinnern eher an einen Rennwagen als an einen Erlkönig für ein Serienfahrzeug. Dennoch ist die technische Nähe zur Serie gut erkennbar, unter anderem am Panoramic Vision Display und am Neue Klasse-Lenkrad mit seinem charakteristischen Speichen-Design.

Neben dem Heart of Joy gibt es übrigens noch drei weitere Steuergeräte an Bord der Neuen Klasse, doch diese haben keinen Einfluss auf das Thema Fahrdynamik: Von ihnen werden die Assistenzsysteme für das teilautonome Fahren, das Infotainment und Basis-Funktionen wie die Klimatisierung des Innenraums oder die Lichtsteuerung gesteuert.

Die ersten Kunden werden die Fähigkeiten des Heart of Joy noch in diesem Jahr erleben, denn dann beginnt mit dem neuen BMW iX3 (NA5) eine ganze Serie von Neue Klasse-Premieren.

 

Frank Weber (Entwicklungsvorstand der BMW AG): “Das Heart of Joy ermöglicht Fahrfreude auf dem übernächsten Level. Zudem erreichen wir einen weiteren Effizienzhub und damit mehr Reichweite, da der Fahrer künftig fast ausschließlich über die Rekuperation bremst. Das ist Efficient Dynamics im Quadrat.”

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