Tief in den Technischen Daten diverser BMW-Modelle findet sich 2025 eine neue Angabe für die Beschleunigung von 0 auf 100 km/h: Während sich BMW bisher – genau wie die meisten anderen Hersteller – auf eine Angabe beschränkte und die Zeit mit stehendem Start ermittelte, gibt es zusätzlich zum DIN-Wert nun auch eine Angabe mit sogenanntem “1-Foot-Rollout”. Bei dieser Messung darf das Fahrzeug bereits auf einer Distanz von einem Fuß (ca. 30 Zentimeter) “anrollen”, sodass der kraftintensive und vergleichsweise “langsame” Übergang vom völligen Stillstand zur ersten Bewegung nicht mitgemessen wird. Als erste Neuheit wird der BMW iX M70 (i20 LCI) nach der neuen Methode gemessen, was uns auch gleich die Chance zum direkten Vergleich der unterschiedlichen Messwerte liefert.
Die logische Konsequenz der alternativen Messmethode, die ihren Ursprung im Drag-Racing hat und bisher unter anderem von Tesla genutzt wurde, sind deutlich kürzere Zeiten bis zum Erreichen der 100er-Marke. Für den BMW iX M70 kennen wir beide Angaben aus offizieller Quelle: Das 659 PS und 1.100 Newtonmeter starke Elektro-SUV benötigt nach herkömmlicher Messung 3,8 Sekunden von 0 auf 100 km/h, nach der alternativen One-Foot-Rollout-Methode sinkt der Wert um 3 Zehntel auf 3,5 Sekunden. Kein Wunder: Das schwere SUV beginnt die Messung beim One-Foot-Rollout bereits in langsamer Fahrt, die Räder rollen also bereits und müssen nicht erst den Übergang aus der Haftreibung meistern.
Nach unseren Informationen wird die BMW M GmbH den zweiten Wert für die 0-auf-100-Messung in Zukunft bei allen Performance und High Performance-Modellen angeben. Bei den schwächeren Modellen der BMW AG spielt der Wert für die meisten Kunden eine weniger wichtige Rolle, hier bleibt es bei der Angabe nach klassischem Schema. Gerade im Elektro-Segment sorgt die alternative Angabe für eine bessere Vergleichbarkeit mit den Werten anderer Autobauer, denn Tesla, Zeekr oder auch Xiaomi geben ausschließlich die scheinbar schnelleren Werte des One-Foot-Rollout an. Hinzu kommen auf internationaler Ebene auch einige Fachmagazine wie Car and Driver oder Road & Track, die ebenfalls nach der One-Foot-Rollout-Methode messen.
Für BMW-Kunden bringt die neue Angabe also eine höhere Transparenz, denn beide Werte werden parallel kommuniziert. Welcher Wert der aussagekräftigere und damit der “richtige” ist, darf so jeder für sich entscheiden. Klar ist: Gerade für die Vergleichbarkeit mit älteren Fahrzeugen, für die es hierzulande in aller Regel ausschließlich Angaben mit stehendem Start gibt, bleiben die nach klassischem Standard ermittelten Werte weiterhin wertvoll.