Einen Rolls-Royce zum Drag-Race einzuladen, macht auf den ersten Blick nicht unheimlich viel Sinn. Klar, die Leistung der britischen Luxus-Automobile ist nicht nur sprichwörtlich absolut “ausreichend”, aber man bringt sie sicher nicht in erster Linie mit sportlichen Fahrleistungen in Verbindung. Stärker als bei jedem anderen Automobil in der 600-PS-Liga ist die schiere Kraft eher schmückendes Beiwerk als zentrales Verkaufsargument, den meisten Kunden geht es viel stärker um ein souveränes Vorankommen als um Zwischensprints gegen die Uhr.
Dass die Performance des Rolls-Royce Cullinan Black Badge dennoch nicht zu unterschätzen ist, zeigt er nun im Dreikampf mit Mercedes-AMG G 63 und Tesla Cybertruck. Das Trio könnte in vielerlei Hinsicht kaum unterschiedlicher sein, wird im jüngsten Video von Mat Watson und CarWow aber dennoch zum Drag-Race gebeten – und man muss wahrlich kein Auto-Experte sein um zu wissen, dass der Rolls-Royce nicht als Favorit in diesen Dreikampf geht: Er ist mit glatten 600 PS der Schwächste im Bunde und der Antrieb rund um den 6,75 Liter großen V12-Biturbo von BMW ist viel stärker auf Komfort als auf brutale Performance ausgelegt.
So gesehen kommt es durchaus etwas überraschend, dass er im Drag-Race relativ gut mit den beiden Rivalen mithalten kann. Auf der Viertelmeile wird der Tesla Cybertruck seiner Favoriten-Rolle trotz 3 Tonnen Leergewicht gerecht, aber er kommt bei einer Zeit von 12,9 Sekunden nur eine Zehntelsekunde vor der G-Klasse von AMG und dem Cullinan ins Ziel, die nach 13,0 Sekunden Seite an Seite ins Ziel fahren.
Beim rollenden Start mit längerer Distanz und erheblich höheren End-Geschwindigkeiten rücken die beiden deutschen Verbrenner dem Tesla Cybertruck gegen Ende unmittelbar auf die Pelle, weil das Elektroauto “nur” eine Höchstgeschwindigkeit von 240 km/h bietet. Auch beim Bremstest aus 100 Meilen pro Stunde (ca. 161 km/h) geben Rolls-Royce Cullinan Black Badge und Mercedes-AMG G 63 die etwas bessere Figur ab.
Für die meisten Besitzer eines Cullinan dürften Vergleiche wie diese dennoch eine sehr untergeordnete Rolle spielen: Ihr Fuhrpark umfasst in den meisten Fällen noch einige weitere Fahrzeuge, von denen so manches in einer ganz anderen Performance-Liga spielt.