Vor 10 Jahren dominierte der Diesel-Motor den Automarkt Deutschland, bei BMW lag der Anteil bei unglaublichen 74 Prozent. Was dann kam, ahnte damals noch niemand: Auch in Folge des Diesel-Skandals bei Volkswagen brach die Nachfrage nach den Selbstzündern geradezu dramatisch ein – und allem Anschein nach hat der Niedergang des Diesels noch immer kein Ende gefunden. Nach elf von zwölf Monaten des Jahres 2024 zeichnet sich bei BMW Deutschland ein weiterer Rückgang ab, denn mit einem Anteil von knapp 33 Prozent werden die 34,6 Prozent des Vorjahres erneut unterboten.
Der klassische Benziner, der vor 10 Jahren noch der unumstrittene und geradezu natürliche Widersacher des Diesel-Motors war, hat am weiteren Rückgang der Marktanteile allerdings keinen Anteil: Wie schon 2023 stehen die nicht-elektrifizierten Benziner auch 2024 für 38,65 Prozent der Neuzulassungen. Zulegen konnten hingegen die elektrifizierten Modelle, wenn auch nur relativ moderat: In den ersten elf Monaten des Jahres 2024 lag der Elektro-Anteil bei 17,87 Prozent und damit rund einen halben Prozentpunkt über dem Vorjahres-Niveau, die Plug-in-Hybride konnten sich um etwas mehr als einen Prozentpunkt auf 10,47 Prozent steigern.
Auch wenn BMW keine Plug-in-Hybride mit Dieselmotor als Verbrenner anbietet, spielt die Elektrifizierung der Antriebe auch bei immer mehr BMW-Dieseln eine Rolle: Rund 88,5 Prozent der Selbstzünder von BMW verfügen laut Kraftfahrtbundesamt über ein 48-Volt-Bordnetz und sind somit zumindest Mild-Hybride. Nicht-elektrifizierte Diesel verkauft BMW nur noch in den kleineren Klassen, namentlich in der 1er- und 2er-Reihe sowie bei den Kompakt-SUV X1 und X2. In allen größeren Baureihen wurde 2024 kein einziger Diesel ohne 48-Volt-Bordnetz mehr neu zugelassen.
Für die größten Diesel-Stückzahlen sind im bisherigen Jahresverlauf die BMW 3er-Reihe und der X3 verantwortlich, beide kommen auf über 13.000 Diesel-Neuzulassungen. Mit knapp über 10.000 Einheiten folgt die 5er-Reihe auf dem dritten Rang, obwohl der gerade für Business-Kunden wichtige BMW 540d mit Sechszylinder erst im zweiten Halbjahr auf den Markt kam.
Bei den Elektroautos darf sich BMW aller Voraussicht nach über den Spitzenplatz im Premium-Segment freuen: Mit 37.763 Neuzulassungen stehen die Münchner nach elf Monaten nicht nur vor Tesla (33.669), sondern auch klar vor ihren eigentlichen Haupt-Rivalen von Mercedes (31.331) und Audi (20.493).
