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Batterie-Recycling: BMW bringt Rohstoffe zurück in den Kreislauf

Mit der zunehmenden Anzahl von Elektroautos gewinnt auch die Frage nach dem Recycling alter Akkus eine immer größere Bedeutung. Zwar ist die große Mehrheit der seit Ende 2013 verkauften Elektro-BMW nach wie vor unterwegs, auch weil sich die Lithium-Ionen-Akkus als langlebiger als zunächst befürchtet erwiesen haben, aber früher oder später werden dennoch mehr und mehr Fahrzeuge das Ende ihrer Nutzungsphase erreicht haben. Bei der BMW Group wird deshalb intensiv nach Möglichkeiten gesucht, die den großen Akkus zunächst ein zweites Leben als Stationärspeicher, ihren Bestandteilen später aber auch ein ganz neues Leben bescheren kann.

Gebündelt wird diese Forschung im neuen Kompetenzzentrum für Batteriezellrecycling, das unter dem englischen Namen Cell Recycling Competence Center oder kurz CRCC in Kirchroth entsteht. Die Gemeinde im Landkreis Straubing-Bogen wird damit zu einem wichtigen Standort für die Arbeit am geschlossenen Rohstoff-Kreislauf für die Akkus von Elektroautos, denn Ziel ist die Zerlegung ausgedienter Batteriezellen in ihre einzelnen Bestandteile – und schließlich die Rückführung dieser Materialien in den Kreislauf, was letztlich ihre Weiternutzung in ganz anderen Anwendungsgebieten ermöglicht.

Mitgedacht und mitbearbeitet werden die Reststoffe aus der Batteriezell-Fertigung, denn bei diesen gibt es naturgemäß große Schnittmengen mit den wertvollen Materialien der fertigen Akkus. BMW wird die so in Kirchroth gewonnenen Rohstoffe – darunter Lithium, Kobalt, Graphit, Mangan, Nickel und Kupfer – zunächst direkt in der Pilotfertigung von Batteriezellen in anderen Kompetenzzentren verwenden. Perspektivisch dürfte die Menge der Rohstoffen diesen Bedarf aber übersteigen, sodass auch andere Nachnutzer profitieren werden.

Für den Aufbau des CRCC investiert die BMW Group zunächst rund 10 Millionen Euro, der Aufbau der Anlagen soll im zweiten Halbjahr 2025 beginnen. Die Investition könnte sich relativ schnell amortisiert haben: Wenn ein relevanter Teil der für neue Akkus benötigten Rohstoffe effizient aus alten Akkus gewonnen statt am Markt eingekauft werden kann, sprechen auch ökonomische Faktoren ganz klar für den ökologisch erstrebenswerten Kreislauf-Ansatz.

 

Markus Fallböhmer (Leiter Batterieproduktion bei der BMW AG): “Mit dem neuen Kompetenzzentrum für Batteriezellrecycling erweitern wir unser Inhouse-Knowhow um einen weiteren Baustein: Von der Entwicklung über die Pilotproduktion bis zum Recycling schaffen wir einen geschlossenen Kreislauf für Batteriezellen. Und das alles mit kurzen Wegen zwischen unseren Kompetenzzentren in Bayern. Das Direktrecycling wird dazu beitragen, die Kosten unserer Batteriezellpilotlinie zu reduzieren.”

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