Einige ihrer ersten Meter absolvieren tausende BMW und MINI künftig ohne Fahrer an Bord: Nach erfolgter Montage fahren die Neuwagen nun vollautomatisiert durch die Werke und stellen dabei ganz nebenbei unter Beweis, wie leistungsfähig die Sensorik der modernen Assistenzsysteme schon heute ist – wenn man ihr ein wenig unter die Arme greift. Und während 7er und i7 in Dingolfing das Kunststück schon seit 2022 beherrschen, kommen zwei Jahre später auch kleinere Baureihen und das Werk Leipzig hinzu: Bis hinab zum neuen MINI Countryman (U25) werden die Neuwagen der BMW Group nun auch im sächsischen Werk automatisiert in den Finish-Bereich rollen.
In Dingolfing fahren neben der 7er Limousine (G70) künftig auch alle BMW 5er (G60, G61) im Alleingang von der Montagehalle über eine Kurzprüfstrecke und schließlich zum Finish. Die Strecke ist über einen Kilometer lang und ist speziell präpariert: Das Werk Dingolfing beheimatet für die etwas über 1.000 Meter nicht weniger als die größte Lidar-Infrastruktur Europas, außerdem wurde ein Modell des Umfelds erstellt und mit einem externen Bewegungsplaner verbunden.
In Leipzig, wo neben dem Countryman auch der BMW 1er (F70) sowie 2er Gran Coupé (F74) und 2er Active Tourer (U06) gebaut werden, sollen rund 90 Prozent der Fahrzeuge das “Automatisierte Fahren im Werksumfeld” (AFW) beherrschen. Dingolfing und Leipzig sind dabei nur der Anfang: Schon 2025 folgen die Werke Regensburg, Oxford und das ungarische Werk Debrecen für die Neue Klasse. Dass bis Ende des Jahrzehnts noch weitere Standorte folgen werden, liegt mit Blick auf die globale Ausrichtung des BMW Group Produktionsnetzwerks auf der Hand.
Neben der Zahl der Werke wird auch die Nutzung innerhalb der schon heute aktiven Werke weiter ausgebaut. Neben Fahrten in den Werkshallen sollen beispielsweise auch Fahrten auf den Distributionsflächen im Außenbereich bald automatisiert und ohne menschlichen Fahrer erledigt werden. So sammelt BMW Tag für Tag weitere Erfahrungen, von denen auch die Entwicklung von Assistenzsystemen für die Nutzung im öffentlichen Straßenverkehr profitieren dürfte.
Milan Nedeljković (Produktionsvorstand der BMW AG): “Das automatisierte Fahren im Werksumfeld optimiert unseren Produktionsprozess und bringt deutliche Effizienzgewinne in unserer Logistik mit sich. Deshalb werden wir diese Technologie zügig im Produktionsnetzwerk ausrollen.
In den nächsten zehn Jahren fahren wir mit dem automatisierten Fahren im Werksumfeld allein in unserem Produktionsnetzwerk mehrere Millionen Testkilometer. Damit setzt die BMW Group erneut Maßstäbe in der Automatisierung und Digitalisierung ihrer Produktionsprozesse und bereitet gleichzeitig den Weg für zukünftige Anwendungen im Bereich des autonomen Fahrens.”