Einer der edelsten Einsatzorte für Motoren von BMW wird noch edler: Der neue Rolls-Royce Ghost Series II soll das “Einstiegsmodell” der britischen Luxusmarke noch attraktiver machen und hebt es dafür auf den neuesten Stand der Technik. Von einem Einstiegsmodell zu sprechen, ist bei der rund 5,55 Meter langen Limousine allerdings fast eine Beleidigung, denn von Einschränkungen und Verzicht kann hier ganz sicher nicht die Rede sein. Das zeigt auch der Blick unter die extrem lange Motorhaube, denn hinter dem mächtigen Portalgrill arbeitet ein 6,75 Liter großer V12-Biturbo aus der BMW N74-Familie – ein Triebwerk, dass sämtliche Antriebe der bayerischen Muttermarke nicht nur in Sachen Hubraum, sondern auch in Fragen der Souveränität in den Schatten stellt.
Das maximale Drehmoment von 850 Newtonmeter steht bereits ab 1.600 U/min zur Verfügung, sodass die Achtgang-Automatik beim Portionieren der 571 PS einen denkbar leichten Job hat. Der Fokus der Modellpflege liegt folglich auch nicht auf dem Antrieb, sondern auf dem Design und dem erlebbaren Luxus. Optisch erhält das Rolls-Royce Ghost Facelift einige sanfte Retuschen, die für einen feinen Spagat sorgen: Kenner können sofort sehen, dass hier der neueste Ghost unterwegs ist – aber niemand wird den seit 2020 angebotenen Limousinen plötzlich ihre Klasse absprechen.
Großen Wert legt Rolls-Royce darauf, dass der Ghost mit der Modellpflege noch mehr Freude am Fahren bereitet: Als Series II sei der Ghost nicht weniger als das fahrerfokussierteste Zwölfzylinder-Modell der Markenhistorie. Dennoch verwöhnt der Innenraum mit purem Luxus, wobei mit dem Facelift noch hochwertigere Materialien und noch mehr Möglichkeiten zur Individualisierung Einzug halten sollen. Kein Wunder, denn auch beim Rolls-Royce Ghost spielt die beinahe unerschöpfliche Vielfalt des Bespoke-Programms eine tragende Rolle: Im Schnitt fließen fast 10 Prozent des Kaufpreises in Sonderwünsche, die sich selbst mit dem bei Rolls-Royce traditionell sehr üppigen Sonderausstattungsangebot nicht darstellen lassen.
Wer es besonders sportlich und noch etwas stärker mag, kann auch weiterhin zum Rolls-Royce Ghost Black Badge greifen. Dann gibt es nicht nur 600 PS und noch mächtigere 900 Newtonmeter Drehmoment, sondern auch eine stärker auf Dynamik getrimmte Abstimmung von Fahrwerk und Lenkung.
Für alle, die auch beim Platzangebot auf der Rückbank keinerlei Kompromisse machen wollen, gibt es weiterhin die Rolls-Royce Ghost Extended Wheelbase: Die Langversion der Luxuslimousine bietet nochmals 17 Zentimeter mehr Radstand und verspricht schon aufgrund ihrer Länge von über 5,70 Metern ein enorm geräumiges Interieur. Dabei verweist Rolls-Royce stolz darauf, dass auch die Besitzer des Ghost EWB bevorzugt selbst am Steuer sitzen: Wer sich lieber chauffieren lässt, greift eher zum noch größeren Phantom – die Freude am Ghost gönnen sich die meisten dann doch lieber selbst.