Ein über fünf Meter langer und mehr als 2,4 Tonnen schwerer Kombi zählt bei einem Slalom auf Zeit sicher nicht zum engeren Favoriten-Kreis. Wenn es sich allerdings um den neuen BMW i5 M60 Touring (G61) handelt, sind Überraschungen keineswegs ausgeschlossen: Im Slalom-Test des spanischen Automagazins km77.com hat der Elektro-Kombi aus München eine erstaunlich starke Performance gezeigt und die Strecke in einer Zeit von glatten 23,0 Sekunden bewältigt – er liegt damit nur eine Zehntelsekunde hinter dem BMW XM und ist tatsächlich schneller als der Audi RS 3 Sportback (8Y), dem die meisten Menschen intuitiv schon aufgrund seiner wesentlich kompakteren Abmessungen und seinem über 800 Kilogramm geringeren Gewicht eine weitaus schnellere Zeit zutrauen würden.
Möglich wird die starke Performance des i5 M60 Touring durch klassische BMW-Tugenden wie die ausgeglichene Gewichtsverteilung und den hecklastigen Antrieb, im Fall des Elektroautos aber vor allem auch durch den im Vergleich zum regulären 5er wesentlich niedrigeren Schwerpunkt. Dass der Top-i5 mit 601 PS und 795 Newtonmeter Drehmoment sehr gut aus den Startlöchern kommt und in 3,9 Sekunden von 0 auf 100 beschleunigen kann, ist natürlich auch kein Nachteil.
Die spanischen Tester stellen in ihrem Video nicht nur fest, dass der BMW i5 M60 Touring bei voller Beschleunigung das provisorisch befestigte Kennzeichen von km77 verlieren kann, sie empfehlen auch den Einsatz des Komfort-Modus für die Slalom-Fahrt: Im Sport-Modus reagiert der Elektroantrieb ihrer Einschätzung nach beinahe digital auf Bewegungen am Gaspedal, weil die knapp 800 Newtonmeter so ansatzlos zur Sache gehen. Was sich im Alltag imposant anfühlt, erschwert den wohldosierten Krafteinsatz beim Ritt entlang der Haftungsgrenzen, weshalb der Testfahrer den Slalom lieber im Komfortmodus mit weniger aggressiver Kraftentfaltung gefahren ist.
Noch zwei Zehntelsekunden schneller als der i5 Touring war übrigens der neue BMW iX2 xDrive30, der den Slalom in nur 22,8 Sekunden absolvierte – und damit volle 2,7 Sekunden schneller als der optisch praktisch identische, aber konventionell angetriebene und auch erheblich schwächere X2 sDrive18d war.