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Dragrace auf Augenhöhe: BMW M3 CS trifft Porsche 911 GT3 RS

Der Porsche 911 GT3 RS mit Weissach-Paket sieht nicht nur aus wie ein Rennwagen für die Straße, er ist es auch: Kaum ein anderes Fahrzeug mit Straßenzulassung vermittelt so viel Rennsport-Flair und auch die Rundenzeit auf der Nürburgring Nordschleife lässt nicht den geringsten Zweifel an der Performance des Über-992 aufkommen. Offiziell umrundete der Porsche 911 GT3 RS die Grüne Hölle in einer Zeit von 6:49,328 Minuten und bleibt damit nicht nur unter der magischen 7-Minuten-Marke, sondern auch fast 40 (!) Sekunden unter der Bestzeit des BMW M3 CS.

Kein Wunder: Aller Sportlichkeit zum Trotz ist der BMW M3 CS eine vollwertige Mittelklasse-Limousine mit gut nutzbarer Rückbank, vergleichsweise großzügigem Kofferraum und uneingeschränkter Alltagstauglichkeit. Wer will, kann die volle Performance des M3 CS auch mit einem relativ unauffälligen Look kombinieren, wenn er statt Signal Green lieber Saphirschwarz als Farbe wählt. Dass Porsche 911 GT3 RS und BMW M3 CS in ganz anderen Segmenten spielen und unterschiedliche Zielgruppen ins Visier nehmen, zeigt auch der Blick auf den Preis: Mit dem optionalen Weissach-Paket kann der Zuffenhausener durchaus das Doppelte wie ein M3 CS kosten.

Dass der BMW M3 CS in ausgewählten Disziplinen dennoch mithalten kann, zeigt er im Dragrace von CarWow: Mat Watson hat den 525 PS starken Hecktriebler mit seinem frei saugenden Hochdrehzahl-Boxer zum Duell gegen den Biturbo-Bayer mit Allradantrieb M xDrive geladen. Vor allem die Traktion der vier angetriebenen Räder erlaubt es dem M3 dabei, sein höheres Gewicht beim stehenden Start zu egalisieren – und wenn er einmal rollt, ist er mit seinen 550 PS ebenfalls nicht zu unterschätzen.

Im ersten Rennen ab Minute 4:00 schlägt der BMW M3 CS den 911 GT3 RS sogar, denn dieser aktiviert erst im zweiten Rennen eine aerodynamische Geheimwaffe: Wie in der Formel 1 kann der Fahrer durch Druck auf den DRS-Knopf den Heckflügel flacher steilen und so den Luftwiderstand reduzieren. Die Wirkung dieses Tricks sehen wir sowohl im zweiten als auch im dritten Rennen, denn beide kann der Porsche haarscharf für sich entscheiden. Von der Stoppuhr werden die beiden Deutschen zumindest bis auf die erste Nachkommastelle identisch bewertet: Beide absolvieren die Viertelmeile in 11,1 Sekunden.

Wie groß der Einfluss des gewählten Fahrmodus ist, zeigt sich bei den rollenden Starts ab Minute 7:25: Wenn sich beide Fahrzeuge im komfortabelsten Modus befinden und bei 80 km/h per Kickdown plötzlich nach voller Beschleunigung verlangen, geht der Porsche 911 GT3 RS erheblich schneller zur Sache. Ab Minute 8:20 sehen wir, dass das Duell mit beiden Fahrzeugen im sportlichsten Modus ganz anders aussehen kann: Plötzlich kann der M3 CS nicht nur mithalten, sondern sich in den Läufen zwei und drei sogar knapp durchsetzen.

Keine Überraschung gibt es beim abschließenden Bremstest: Die hecklastige Gewichtsverteilung und der durch den großen Heckflügel vergrößerte Anpressdruck erlauben es dem Porsche 911 GT3 RS, gerade auf der Hinterachse wesentlich mehr Bremskraft zu übertragen. So kommt der 992 wesentlich früher zum Stehen als der M3 CS.

(Fotos: Porsche)

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