Wer über die Produktion des BMW X3 spricht, denkt meist in erster Linie an das US-Werk Spartanburg. Selbst Kenner übersehen so nicht selten, dass ein großer Teil der X3 seit Jahren in Südafrika gebaut wird: Mit der dritten Generation G01 startete im Jahr 2018 auch die Fertigung im Werk Rosslyn, das zuvor primär für die Steigerung der Kapazitäten in der 3er-Reihe verantwortlich war. Und die Stückzahlen von der Südspitze Afrikas sind durchaus imposant: Insgesamt liefen in den letzten sechs Jahren nicht weniger als 403.114 BMW X3 in Südafrika vom Band. Am 28. August lief nun der letzte G01 vom Band – ein Exemplar in elegantem Carbonschwarz, das für einen Kunden in Deutschland bestimmt ist.
Direkt im Anschluss begann die Produktion des neuen BMW X3 (G45), der ebenfalls in Rosslyn gebaut wird. Während man die Fahrzeuge aus den unterschiedlichen Werken bisher nicht auf den ersten Blick voneinander unterscheiden konnte, gibt es bei der vierten Generation ein klares Indiz: Trägt der G45 eine Ladeklappe im vorderen linken Kotflügel, wurde er definitiv in Südafrika gebaut – denn 100 Prozent aller BMW X3 30e mit Plug-in-Hybrid-Antrieb stammen aus Rosslyn. Im Werk Spartanburg, das weiterhin für den größeren Anteil der X3-Produktion verantwortlich sein wird, laufen “nur” Benziner und Diesel ohne die Fähigkeit zum lokal emissionsfreien Fahren vom Band.
Dank eines 19,7 kWh großen Akkus schafft der neue BMW X3 30e 2025 gemäß WLTP bis zu 90 Kilometer rein elektrisch, viele Kunden können also im Alltag regelmäßig auf den Verbrenner verzichten. Ergänzend zum E-Motor ist ein Vierzylinder-Benziner an Bord, sodass PHEV-Fahrern eine Systemleistung von 299 PS zur Verfügung steht.
Ein weiterer, aus deutscher Perspektive regelmäßig übersehener Produktions-Standort für den neuen X3 ist übrigens das Werk Lydia am Standort Shenyang: In China wird die BMW X3 Langversion (G46) gebaut, die auch nur dort angeboten und verkauft werden soll.
Der “kurze” BMW X3 wird seinen Deutschland-Marktstart offiziell im November 2024 feiern, die meisten Kunden werden ihr Exemplar aber nicht vor Anfang 2025 in Empfang nehmen können.
Insgesamt wurden im BMW Werk Rosslyn, das 1973 das erste BMW-Werk außerhalb Deutschlands war, bereits 1,7 Millionen Fahrzeuge gebaut. Die Stückzahlen des letzten X3 zeigen, dass das Volumen in den letzten Jahren erheblich gesteigert wurde, sodass die 2-Millionen-Marke in wenigen Jahren fallen dürfte.