Auf dem Weg zur Neuen Klasse geht nun auch das BMW Werk Steyr in Österreich den nächsten Schritt: Der erste Vorserien-Motor für die sechste Generation der BMW eDrive-Technik ist Anfang September vom Band gelaufen. Er ist der Beweis dafür, dass der Aufbau der komplett neuen Produktionshalle für E-Antriebe in Steyr voll im Zeitplan gelaufen ist: Erst vor zwei Jahren war Baustart für das Gebäude, nun läuft bereits die Vorserien-Produktion mit rund 25 Motoren pro Woche. Im Lauf der nächsten Monate werden die Stückzahlen sukzessive gesteigert, bevor im Herbst 2025 die Serienproduktion mit voller Kraft beginnt.
Im Vergleich zu den heute verbauten Elektromotoren der BMW Group, also der fünften Generation in Fahrzeugen wie BMW i5, i7 und iX1, sollen die Maschinen der eDrive Gen 6 nochmals spürbar effizienter arbeiten. In Verbindung mit den neuen Rundzellen-Akkus sollen nicht nur die Ladezeiten um bis zu 30 Prozent verkürzt werden, auch die Reichweite soll um bis zu 30 Prozent größer ausfallen als heute. Legt man diesen Maßstab auf heutige Modelle an, käme ein Fahrzeug wie der BMW i7 auf eine WLTP-Reichweite von über 800 Kilometer – und man darf davon ausgehen, dass die Praxis-Verbräuche genau wie beim ADAC Reichweiten-Primus BMW iX weiterhin deutlich näher an den WLTP-Angaben liegen als bei manchem Wettbewerber.
Die in Steyr gebauten E-Maschinen werden später in einem kompakten Gehäuse an Werke wie Debrecen geliefert, wo die Neue Klasse ab Ende 2025 vom Band laufen soll. Im Gehäuse befinden sich Rotor und Stator als rotierender Kern, ein Getriebe und ein Inverter zur Steuerung. Noch kompakter bauen die Radnaben-Motoren, die BMW und DeepDrive derzeit gemeinsam entwickeln – bis zu einem möglichen Serieneinsatz werden hier aber definitiv noch mehrere Jahre vergehen.
Die sechste eDrive-Generation aus Steyr wird hingegen bereits in rund einem Jahr zum Einsatz kommen und zunächst den BMW iX3 (NA5) antreiben. Wenige Monate später startet der neue BMW i3 (NA0) im 3er-Segment, bevor es in den folgenden Monaten Schlag auf Schlag geht: Innerhalb der zwei Jahre bis Ende 2027 sollen mindestens sechs Modelle auf Basis der Neue Klasse-Architektur ihren Marktstart feiern, darunter auch der erste BMW i3 Touring (NA1).
Klaus von Moltke (Leiter BMW Werk Steyr): “Heute haben wir einen wichtiger Meilenstein für die nächste Generation von E-Fahrzeugen der BMW Group erreicht. Mit dem heutigen Start der Vorserienproduktion der E-Maschine sind wir genau im Zeitplan – vom Bau der Halle, über die Installation der rund 150 Maschinen und Anlagen, bis zum Anlauf der Vorserienproduktion der einzelnen Komponenten. Das ist eine bravouröse Leistung unseres gesamten Teams am Standort Steyr, gemeinsam mit den vielen Lieferanten aus Österreich!
Die BMW Group baut den Standort Steyr zu einem Kompetenzzentrum für E-Motoren in Entwicklung und Produktion aus – zusätzlich zur bestehenden Verbrenner-Technologie. Dafür investiert das Unternehmen vom Projektstart 2022 bis 2030 eine Milliarde Euro in den Standort Steyr. Damit stehen wir auf zwei stabilen Standbeinen.”
Helmut Hochsteiner (Leiter E-Motorenproduktion am Standort Steyr): “Im September 2022, genau vor zwei Jahren, haben wir mit dem Bau der neuen Halle für die E-Motorenmontage begonnen. Seither haben wir auch bestehende Flächen im Werk für die Rotor- und Stator-Fertigung vorbereitet. Von Jänner bis Juni diesen Jahres haben wir hier die Anlagen für das neue Produktionssystem aufgebaut. Das Projektteam konnte Mitte Juli erstmals die Anlagen für die Komponentenproduktion in Betrieb nehmen und mit der Vorserienfertigung von Rotor, Stator, Inverter und Getriebe beginnen. Heute finden diese Komponenten erstmals zusammen – zum ersten Vorserienmodell eines neuen E-Motors aus unserem Werk Steyr!
In der ersten Zeit starten wir mit nur rund 25 Motoren pro Woche. In den kommenden Monaten wird sich diese Stückzahl stetig erhöhen. So prüfen wir die neuen Anlagen, aber auch das neue IT-System, genauso wie unsere Qualitäts-Prüffelder auf ihre Belastbarkeit, bevor wir im Herbst 2025 mit der Serienproduktion der E-Motoren starten.”
Josef Honeder (Leiter am Entwicklungsstandort Steyr): “Mit der E-Mobilitäts-Technologie der Neuen Klasse springen wir weit nach vorne. Unterschiedliche Innovationen in Gesamtfahrzeug und Antriebstechnologie werden dazu führen, dass die Neue Klasse bis zu 30 Prozent mehr Reichweite und 30 Prozent kürzere Ladezeit im Vergleich zur aktuellen Fahrzeuggeneration erzielen wird. Unser Elektromotor aus Steyr trägt einiges dazu bei. Die Verbesserungen unserer bereits hocheffizienten E-Maschinen sind vor allem durch eine völlig neue Auslegung in puncto Mechanik und Elektromagnetik sowie durch den Einsatz einer neuen Halbleitertechnologie im Inverter – also im Gehirn des E-Motors – möglich. Das bedeutet, dass alle Komponenten der E-Maschine kompakt in einem Zentralgehäuse verbaut sind. Das ermöglicht es, den Bauraum und das Gewicht unserer E-Antriebe zu minimieren und ihre Leistung zu steigern.”
Thomas Stelzer (Landeshauptmann): “Oberösterreich ist das Land der Wirtschaft, der Arbeit und der Innovation – BMW vereint das im besten Sinne. Das Werk in Steyr ist führend im gesamten BMW-Universum, die erste Montage eines E-Antriebes der neuen Generation für die Vorserie zeigt das eindrucksvoll. Und es ist ein Beweis dafür, dass der oberösterreichische Weg zielführend ist: nämlich Klimaschutz durch Technologie und Innovation. Wir werden auch weiterhin mit technologischen Innovationen klimafreundliche Produktion forcieren. Das sichert auch Arbeitsplätze. Wir sind stolz darauf, dass BMW in Steyr fest verwurzelt ist und auch in Zukunft bleiben wird. Das ist ein wichtiges Signal, dass Oberösterreich ein attraktiver Standort auch für global erfolgreiche Unternehmen ist. Dafür sage ich: Danke!”
Markus Vogl (Bürgermeister): “BMW ist der größte Arbeitgeber in unserer Stadt und hat enorme Bedeutung für die Wirtschaft in der Region. Die Erfolgsgeschichte des Werks ist untrennbar mit der Entwicklung der Stadt verbunden. Der heutige Tag ist für uns Steyrerinnen und Steyrer deshalb historisch. Der erste Vorserien-E-Motor, der heute vom Band läuft, steht sinnbildlich für den Ausbau des Werks Steyr zum E-Kompetenzzentrum und damit für gute Arbeitsplätze für viele Menschen in unserer Stadt. Auch in Zukunft werden Antriebssysteme aus Steyr eine führende Position auf dem Weltmarkt einnehmen.”