Während in der heutigen Automobilwelt gedeckte Farben wie Silber, Schwarz und Grau dominieren, könnte die Zukunft erheblich bunter werden: BMW will die faszinierende Technik dynamischer Exterieur-Farben, die in den letzten Jahren bereits auf mehreren Concept- und Show-Cars zu sehen war, spätestens zum Ende des Jahrzehnts in Serie gebracht haben. Wie die bei BMW für das Projekt E-Ink verantwortliche Dr. Stella Clarke gegenüber dem australischen Drive Magazine bestätigte, sollen erste Kunden die Option schon in “drei bis fünf Jahren” erhalten!
Damit rückt auch die Neue Klasse ins Visier der Überlegungen, schließlich feiert der neue BMW i3 (NA0) Anfang 2026 seinen Marktstart – und der als Vorschau genutzte Vision Dee begeisterte schon auf der letztjährigen CES mit seiner E-Ink-Außenhaut, die sich innerhalb von Sekundenbruchteilen in unzähligen verschiedenen Farbmustern präsentieren konnte. Eine weitere Vorschau auf die schier endlosen Möglichkeiten lieferte der BMW i5 Nostokana, der im Stil von Esther Mahlangu zum ersten Art Car mit dynamischer Farbgebung wurde:
Für all jene, die sich hin und wieder einen unverwechselbaren Auftritt wünschen, aber nicht das ganze Jahr in einer auffälligen Farbe herumfahren wollen oder können, wird E-Ink eine extrem spannende Lösung: Für dienstliche Termine im beruflichen Alltag fährt man in einer unauffälligen Farbe vor – und am Wochenende oder auf der Fahrt in den Urlaub kann es trotzdem richtig bunt werden! Egal ob über das iDrive-Menü im Fahrzeug oder auch über die My BMW App auf dem Smartphone: Theoretisch sind den Möglichkeiten zum Farbwechsel so gut wie keine Grenzen gesetzt.
Anzunehmen ist, dass BMW E-Ink als relativ teure Sonderausstattung und eher nicht in Serie anbieten wird – natürlich ist eine herkömmliche Lackierung wesentlich simpler und daher auch kostengünstiger zu realisieren. Ähnlich wie bei heutigen BMW Individual Lackierungen gibt es aber ohne Zweifel auch Kunden, die für einen besonderen Auftritt gerne etwas tiefer in die Tasche greifen. Doch egal wie spektakulär eine klassische, statische Lackierung auch sein mag – so faszinierend wie ein ganzes Fahrzeug, das sein Aussehen durch ein paar Tipps auf dem Smartphone komplett verändern kann, wird sie niemals werden.
Die Möglichkeiten sind dabei extrem vielfältig: Denkbar wäre zum Beispiel auch, dass sich die Farbe je nach gewähltem Fahrmodus verändert und beispielsweise im Sport Plus-Modus eher an einen Rennwagen angelehnt wird, während sie im Comfort-Modus auf gediegene Optik setzt. Hinzu kommen theoretisch Sonder-Optionen wie ein auffälliges Blinken, wenn der BMW beispielsweise an einem Stauende steht und andere Verkehrsteilnehmer vor einer Gefahr warnen will.
Mit Blick auf die Verkehrssicherheit ist aber klar, dass eine dynamische Veränderung der Farbe während der Fahrt nur in Ausnahmefällen möglich ist: Niemand will, dass in Zukunft sämtliche Vertreter der Neuen Klasse wild blinkend durch die Städte fahren. Wird der Farbwechsel auf den Stand beschränkt, wäre dieses Problem aber bereits gelöst.
Ist die Farbe einmal eingestellt, benötigt E-Ink keine weitere Energie. Und auch beim Farbwechsel ist der Stromverbrauch mit sehr kurzzeitigen 20 Watt sehr gering, vergleichbar mit dem Einschalten einer einzigen Glühbirne.