Beim Diebstahl von hochwertigen Autos spielen die komfortablen Keyless-Systeme seit Jahren eine wichtige Rolle: Kriminelle verlängern die Funksignale der in der Hosentasche oder auch im heimischen Schlüsselschrank aufbewahrten Autoschlüssel und täuschen dem Auto so einen legitimen Zugriff vor. Bis vor wenigen Jahren waren so gut wie alle Fahrzeuge mit entsprechenden Systemen, die unter Namen wie “Komfortöffnen” oder “Keyless-Go” vermarktet werden, mehr oder weniger machtlos gegen solche Angriffe, aber inzwischen haben BMW und andere Marken die größten Sicherheitslücken geschlossen und bieten zumindest bei ihren jüngsten Modellen einen hohen Schutz vor entsprechenden Diebstahl-Versuchen.
Der ADAC hat in den letzten Jahren die Keyless-Systeme von fast 700 Fahrzeugen verschiedenster Marken getestet und konnte dabei in den allermeisten Fällen nicht nur die Türen öffnen, sondern auch den Motor starten und davonfahren. Ganze neun Prozent der getesteten Fahrzeuge ließen sich nicht durch Verlängerung der Funksignale stehlen – darunter auch neun junge BMW-Modelle. Zehn weitere BMW-Modelle ab Baujahr 2018 sind zumindest etwas besser als die automobile Masse geschützt, weil ihre Schlüssel dank Bewegungssensor nach zwei Minuten ohne Bewegung nicht mehr funken und daher auch nicht mehr für eine Verlängerung missbraucht werden können.
Die Modelle, bei denen der ADAC Diebstahl-Test keinen Erfolg hatte, waren der neue BMW 5er (G60) und sein elektrischer Ableger i5, der BMW 7er (G70) und der elektrische i7, der BMW X1 (U11) und die Elektro-Version iX1, der BMW iX (I20) und das BMW X5 Facelift (G05 LCI). Ältestes “sicheres” Modell war der BMW iX von 2021, alle nach ihm auf den Markt gebrachten Neuheiten verfügen laut BMW über UWB-Technik und sind daher gut vor dem Muster des Keyless-Diebstahls geschützt.
Am Ende der ADAC-Übersicht aller getesteten Fahrzeuge findet sich auch ein Statement der BMW Group, das für alle Besitzer älterer Modelle interessant sein könnte: Die neuen Funkfernbedienungen mit Bewegungssensor können von den Besitzern diverser Baureihen auf Wunsch (und folglich nicht kostenlos) nachgeordert werden. Hierfür sind selbst vergleichsweise alte Baureihen wie der BMW X5 (F15), X6 (F16) oder auch der BMW i3 geeignet.
Zusätzlichen Schutz verspricht natürlich auch der BMW Anti-Diebstahl-Recorder, der die Kameras des Fahrzeugs zum Aufzeichnen verdächtiger Bewegungen nutzt und im Zweifel eine Identifikation der Täter erleichtern kann.