Innerhalb weniger Tage macht BMW gleich mit zwei großen Rückrufen auf den beiden größten Einzelmärkten des Unternehmens Schlagzeilen: Erst vor wenigen Tagen starteten die Münchner einen Rückruf für rund 1,36 Millionen Fahrzeuge der Baujahre 2003 bis 2017 in China, weil es erneut Probleme mit den seit Jahren in unzählige Rückrufe verstrickten Airbags des längst insolventen Zulieferers Takata gibt. Sollten beim Werkstatt-Besuch Mängel feststellbar sein, werden die Airbags auf der Fahrerseite ausgetauscht. Erst im Juli hatte BMW aus ganz ähnlichen Gründen fast 400.000 Fahrzeuge auf dem US-Markt zurückgerufen.
Heute wurde bekannt, dass amerikanische Kunden noch aus einem weiteren Grund Post bekommen könnten: Mehr als 720.000 Fahrzeuge könnten von einer ungenügend abgedichteten Steckverbindung im Bereich der Wasserpumpe betroffen sein, was zu einem Wassereintritt und schließlich einem Kurzschluss führen kann. Der Elektrik-Rückruf betrifft laut Spiegel unterschiedliche Baureihen, darunter sowohl der im US-Werk Spartanburg gebaute BMW X5 als auch der viel kleinere X1 und die 5er Limousine, die aus Deutschland in die USA exportiert werden.
Auch in Deutschland dürften einige Besitzer etwas älterer BMW X3 (F25) mit Vierzylinder-Diesel in diesen Tagen per Post eine Aufforderung zum Werkstatt-Besuch erhalten. Wie die Rückruf-Datenbank des Kraftfahrtbundesamts zeigt, müssen rund 45.000 Fahrzeuge zur Nachbesserung in die Werkstatt, weil die Abgasreinigung kürzlich für unzulässig erklärt wurde.
China ist mit 376.353 Einheiten im ersten Halbjahr der mit Abstand größte Einzelmarkt der BMW Group, die USA folgen mit 188.783 Einheiten auf dem zweiten Rang und liegen damit noch vor dem deutschen Heimatmarkt (122.656). Die großen Stückzahlen tragen dazu bei, dass auch bei Rückrufen besonders viele Fahrzeuge betroffen sind – aber natürlich machen sie auch die Meldungen in der nationalen Presse noch unangenehmer und werfen kein gutes Licht auf die BMW Group.