Mit dem dritten DTM-Saisonsieg für BMW 2024 hat Sheldon van der Linde auch ein besonderes Jubiläum für BMW Motorsport erzielt: Zählt man die Jahre der ursprünglichen Deutschen Tourenwagen-Meisterschaft, der Deutschen Tourenwagen-Masters und der heutigen DTM zusammen, kommt BMW seit heute trotz mehr als 15 Jahren Abwesenheit auf eine Gesamtzahl von 100 Siegen seit 1984. Zehn Konstrukteurs und sieben Fahrertitel wurden seither gesammelt, wobei mit Sheldon van der Linde auch der Sieger von heute für die bisher letzte Fahrermeisterschaft im Jahr 2022 verantwortlich war.
Unumstritten war der 100. BMW-Sieg in der DTM aber keineswegs, denn van der Linde profitierte von einem Unfall seines Teamkollegen René Rast, der direkt nach dem Boxenstopp auf kalten Reifen Mercedes-Pilot Maro Engel traf. Auch wenn Rast für den Unfall eine Strafe kassierte, machte die Kollision den Sieg von Sheldon van der Linde eigentlich erst möglich. Aus BMW-Sicht wurde das starke Ergebnis durch Marco Wittmann – seinerseits DTM-Champion der Jahre 2014 und 2016 – komplettiert, denn der Fürther fuhr auf dem dritten Rang ebenfalls aufs Podium.
In der Fahrer-Meisterschaft sieht es nach fünf von acht Renn-Wochenenden dennoch nicht besonders gut aus für BMW: Kelvin van der Linde, Mirko Bortolotti und Maro Engel liegen mit 140, 133 und 128 Punkten auf den ersten drei Plätzen, erst auf den Plätzen 4 und 5 und mit “nur” 100 beziehungsweise 98 Punkten folgen Sheldon van der Linde und sein Teamkollege René Rast als beste BMW-Piloten.
Immerhin: In der Team-Wertung führt Schubert Motorsport vor Abt-Audi und Winward-Mercedes. Auch in der Herstellerwertung haben die Münchner noch alle Chancen und liegen in absoluter Schlagdistanz zur Spitze. Momentan führt Lamborghini mit 262 Punkten, aber Mercedes mit 259 und BMW mit 253 Punkten haben ebenfalls noch gute Karten. Drei Wochenenden vor Schluss sollte man auch Audi noch nicht abschreiben, schließlich hält sich auch der Rückstand der Ingolstädter mit derzeit 238 Punkten noch in einem überschaubaren Rahmen.
Björn Lellmann (Leiter Kundensport bei BMW M Motorsport): „Herzlichen Glückwunsch an Sheldon van der Linde, Marco Wittmann und Schubert Motorsport zu einem großartigen Sonntagsrennen auf dem Nürburgring! Vor allem in der Teamwertung sieht es nach diesem Wochenende nach wie vor sehr gut aus. In der Fahrerwertung haben unsere Jungs zwar einige Punkte Rückstand auf die Spitze, aber sie liegen alle dich beieinander – wir haben also noch drei Eisen im Feuer und werden bis zum letzten Rennen alles geben. Schade, dass René Rast seine gute Ausgangslage vor dem Rennwochenende nicht beibehalten konnte. Aber mit all seiner Erfahrung wird er sich sicher zurückkämpfen. In der ADAC GT4 Germany gehen mir für die Leistungen von Gabriele Piana und Michael Schrey langsam die Superlative aus – wow! Gratulation aber auch an alle anderen Teams und Fahrer zu einer sehr starken Gesamtleistung in der Eifel.“
Torsten Schubert (Teamchef Schubert Motorsport): „Ich freue mich sehr, dass wir am Sonntag mit zwei Fahrzeugen durchgekommen sind und viele Punkte mitgenommen haben. Wir liegen nun wieder an der Spitze der Teamwertung, was sehr wichtig ist. Sheldon hatte einen super Start ins Rennen und konnte danach seine Pace in den Sieg ummünzen. Auch Marco hatte ein sehr starkes Wochenende. Schade ist es für René, dass er am Sonntag nach seinem Zwischenfall keine Punkte mitnehmen konnte. Ich verstehe die Strafe vom Rennbeginn nicht ganz, als er sich nach einem vermeintlich zu harten Überholmanöver zwei Plätze zurückfallen lassen musste. Ohne das wäre er vielleicht gar nicht in die Situation mit Maro Engel geraten. Wir fokussieren uns jetzt auf den Sachsenring, wo wir im vergangegen Jahr große Probleme hatten. Wir setzen alles daran, diesmal besser abzuschneiden und weitere wichtige Punkte zu sammeln.“
Sheldon van der Linde (#31 Shell BMW M4 GT3): „Ich bin sehr glücklich und erleichtert, nach so langer Zeit wieder einen DTM-Sieg eingefahren zu haben. Ich war schon am Norisring dicht dran, doch dann hat mir das Wetter in den letzten Runden einen Strich durch die Rechnung gemacht. Mein Bruder Kelvin hat das Samstagsrennen gewonnen. Für uns beide ist das also ein ganz spezielles Wochenende, das die gesamte Familie stolz macht. Für mich ist das einer meiner besten Siege in der DTM.“
Marco Wittmann (#11 Schaeffler BMW M4 GT3): „Ich bin happy mit diesem Wochenende. Am Samstag lief es mit Platz sechs im Regen schon sehr gut. Das hat sich am Sonntag mit Platz drei im Qualifying und im Rennen fortgesetzt. Zusammen mit dem Sieg für Sheldon war das natürlich ein herausragendes Teamergebnis, über das ich mich sehr freue. Das Sonntagsrennen war von vielen Zweikämpfen geprägt. Leider hatte ich nicht ganz die Balance im Auto, um den Sieg angreifen zu können. Daher bin ich mit Platz drei wirklich zufrieden.“
René Rast (#33 RoboMarkets BMW M4 GT3): „Das ist mit Blick auf die Meisterschaft ein ganz bitteres Wochenende. Nachdem ich am Samstag als Elfter nur wenige Punkte sammeln konnte, war unsere Pace am Sonntag sehr gut. Ich denke, ich hätte im Kampf um das Podium ein Wort mitreden können. Leider kam es dann zu der Kollision. Das war unnötig und wirft mich in der Fahrerwertung deutlich zurück. Trotzdem kämpfe ich natürlich weiter.“
(Fotos & Infos: BMW Motorsport)