Der große Erfolg des aktuellen BMW M2 (G87 LCI) hängt ohne Zweifel mit seiner einzigartigen Positionierung zusammen: Starke und schnelle Allradler gibt es in der Kompaktklasse reichlich, aber einen zweiten echten Hecktriebler mit ausgeglichener Gewichtsverteilung sucht man in der Leistungs- und Performance-Klasse des M2 vergeblich. Dennoch ist klar, dass viele Kunden auch in diesem Segment nicht auf die Traktion von vier angetriebenen Rädern verzichten wollen, weshalb das Angebot eines BMW M2 mit M xDrive nur eine Frage der Zeit ist – ganz ähnlich macht es die M GmbH schließlich auch bei M3 Limousine und M4 Coupé, wo die Kunden zwischen Hinterrad- und Allradantrieb wählen dürfen.

Aktuelle Gerüchte aus den USA wecken nun allerdings die Sorge, dass mit der spätestens 2026 kommenden Einführung des BMW M2 xDrive der Allradantrieb zum alternativlosen Standard werden könnte: Wenn sich die Aussagen von BMWblog.com bewahrheiten sollten, könnte der klassische Hinterradantrieb mit dem Marktstart der Allrad-Variante entfallen. Blickt man auf die Angebotslogik von M3 und M4, wäre dies auch gleichbedeutend mit dem Ende für den Handschalter, denn das manuelle Sechsgang-Getriebe wird immer nur mit reinem Hinterradantrieb angeboten.

Ob die M GmbH diesen Schritt wagt und wirklich gleich zwei Alleinstellungsmerkmale des BMW M2 auf einmal opfert, wird die Zukunft zeigen. Klar ist, dass sich die Verkaufszahlen und Absatz-Trends seit vielen Jahren in eine Richtung entwickeln: Gerade im High-Performance-Segment sind Automatik-Getriebe und Allradantrieb der aktuelle Standard, sowohl manuelle Getriebe als auch klassische Hecktriebler führen nur noch ein Nischen-Dasein – aber gerade das macht Fahrzeuge wie den M2 auch besonders attraktiv, denn für Puristen gibt es kaum noch echte Alternativen.

Dass sich die Kunden der M GmbH hier nicht wesentlich vom allgemeinen Markt unterscheiden, zeigen die Take-Rates der xDrive-Varianten von M3 und M4: Die Masse der Kunden greift auch bei Limousine und Coupé zu Allrad und Achtgang-Automatik – M3 Touring und M4 Cabrio werden ohnehin nicht anders angeboten. Dass sich der M xDrive auf Knopfdruck in einen 2WD-Modus bringen lässt, spielt dabei im Alltag der meisten Kunden kaum jemals eine Rolle.

Nicht zur Debatte steht, dass der BMW M2 mit M xDrive trotz höherem Gewicht eine noch bessere Basis für schnelle Rundenzeiten bieten wird. Das gilt sowohl für Experten, die auch beim Hinterradantrieb nah an die 100 Prozent des Potenzials herankommen, vor allem aber für ambitionierte Laien, die beim ernsthaften Fahren mit nur einer angetriebenen Achse meist etwas mehr Sicherheits-Spielraum lassen als bei den leichter beherrschbaren Allradlern.