Das aktuelle BMW M8 Coupé befindet sich nicht nur im Herbst seines Lebenszyklus, es steht auch ein großes Fragezeichen hinter seinem Fortbestand: Die Zukunft der 8er-Reihe ist derzeit völlig ungewiss, gerade das zweitürige Coupé und das Cabrio könnten ohne Nachfolger vom Markt verschwinden. Ein Duell gegen den neuen Mercedes-AMG GT erscheint vor diesem Hintergrund wenig erfolgversprechend, schließlich ist die zweite Generation des Supersportlers aus Affalterbach nicht nur wesentlich jünger, sondern auch viel stärker auf sportliche Performance getrimmt.
Die Amerikaner von Edmund’s haben die beiden Deutschen dennoch zum Duell geladen und lassen den Mercedes-AMG GT 63 4Matic+ gegen den BMW M8 Competition (F92 LCI) antreten. Beide setzen auf extrem potente Achtzylinder, wobei der Schwabe mit 585 PS und 800 Newtonmeter und der Bayer mit 625 PS und 750 Newtonmeter an den Start geht. Doch auch wenn über vier Jahre zwischen den Marktstarts beider Fahrzeuge liegen, zeigt sich schnell, dass der M8 seinem etwas gesetzteren Alter zum Trotznach wie vor ein verdammt schneller Gran Turismo ist und eine beeindruckende Performance bietet. Z
Bei den typischen Sprint-Disziplinen aus dem Stand kann sich der Mercedes-AMG GT 63 jeweils knapp durchsetzen, bis zur 60-Meilen-Marke (ca. 96 km/h) schlägt er den BMW M8 mit 3,1 zu 3,2 Sekunden und auf der klassischen Viertelmeile hat er mit 11,1 zu 11,2 Sekunden die Nase vorn. Dabei profitierte der AMG möglicherweise auch von der aktuelleren Reifenmischung, denn er trägt den Michelin Pilot Sport 5S, während der M8 den seit vielen Jahren erhältlichen Pirelli P Zero trägt.
Ab Minute 8:47 sehen wir den BMW M8 auf dem Track und dürfen zusehen, wie viel Freude er noch immer bereitet. Noch wichtiger ist aber das Fazit von Edmunds, denn die Tester attestieren dem BMW M8 nicht nur eine bessere Verbindung zwischen Fahrer, Fahrzeug und Straße, sondern auch einen deutlich besseren Langstrecken-Komfort. Sowohl das Fahrwerk als auch die Sitze bieten aus Sicht der Amerikaner ein höheres Komfort-Niveau und machen die Wahl zwischen beiden Fahrzeugen gerade auf langen Trips zu einer einfachen Entscheidung.
Der tatsächlich ausschlaggebende Punkt ist aus Sicht von Edmund’s aber ein anderer: Während man bei Design und Fahr-Eigenschaften noch gute Argumente für beide Fahrzeuge finden kann, sorgt die Differenz beim Preis für einen unstrittigen Preis-Leistungs-Sieger – in den USA liegen knapp 50.000 US-Dollar zwischen den beiden Deutschen Edel-Sportlern, weshalb der M8 als klarer Gewinner aus dem Duell hervorgeht. In Deutschland ist der Preis-Unterschied übrigens wesentlich knapper: Hier stehen die 183.500 Euro für den BMW M8 einem Grundpreis von “nur” 188.704 Euro für den AMG GT 63 gegenüber.