Die Kooperation von BMW und DeepDrive hat in den letzten Wochen für einiges Aufsehen gesorgt, denn die neuen Elektromotoren mit Doppelrotor-Konzept waren an einem auffälligen Sportwagen-Prototyp im Neue Klasse-Look zu sehen: Während neue Motoren normalerweise tief im Auto verborgen sind, waren die Radnaben-Motoren dieses Erlkönigs unübersehbar und weckten sofort großes Interesse. Inzwischen gibt es ein ausführliches Video zur Entstehung der Zusammenarbeit, in dem wir auch die neuen Motoren zu sehen bekommen.
Die Geschichte der Unterstützung von DeepDrive durch BMW begann offenbar auf der IAA 2021, als Jochem Huber aus der BMW Forschungs-Abteilung den Stand des Startups entdeckte. Der innovative Ansatz von Felix Pörnbacher weckte sofort das Interesse von BMW, aber so manches Startup scheitert auf dem Weg zur Serienreife neuer Technologien an der generellen Machbarkeit oder an den Möglichkeiten zur Fertigung in großen Stückzahlen. Die DeepDrive-Motoren überzeugten hingegen schon bei den ersten Versuchen und schließlich auch auf den Prüfständen der BMW Group:
Obwohl BMW DeepDrive als erster großer Autobauer unterstützte, sind die Münchner nicht die einzigen Profiteure des Startup-Erfolgs: In den letzten Monaten sind auch mehrere andere Autobauer auf das Startup und seine Elektromotoren aufmerksam geworden, sodass DeepDrive inzwischen auf eine Zusammenarbeit mit 8 der 10 größten Automobilhersteller der Welt verweisen kann.
Kein Wunder: Die Doppelrotor-Motoren sind konsequent auf großes Volumen ausgerichtet und im Vergleich zu heute eingesetzten E-Maschinen extrem effizient. Der hohe Wirkungsgrad der E-Maschine führt am Ende zu mehr Reichweite oder der Option, für gleiche Reichweite kleinere Akkus zu verbauen und damit Ressourcen zu sparen. So sind gegenüber der heutigen Technik-Generation nicht nur 100 bis 150 Kilogramm Gewichtsersparnis möglich, sondern auch spürbar geringere Kosten für den Gesamtantrieb.
Vieles spricht dafür, dass DeepDrive zu einem der bisher größten Aushängeschilder der BMW Startup Garage wird: Dem Autobauer geht es dabei nicht darum, Startups frühzeitig zu übernehmen und sich deren Dienste und Ideen exklusiv zu sichern. Stattdessen wollen sie als Sprungbrett fungieren und Startups die Möglichkeit geben, sich mit finanzieller Unterstützung und Bereitstellung von anderen Ressourcen sowie Großserien-Know-How optimal zu entwickeln.