Mehr als zwei Wochen nach BMW und Mercedes hat nun auch Audi seine Verkaufszahlen im 1. Halbjahr 2024 veröffentlicht: Die Ingolstädter kommen in den ersten sechs Monaten des Jahres auf einen weltweiten Absatz von 832.957 Einheiten und liegen damit deutliche 8,2 Prozent unter dem Vorjahreszeitraum. Der Rückstand auf die Premium-Konkurrenten ist damit noch größer geworden, denn Mercedes meldete bei 959.700 Einheiten (inklusive Smart) “nur” ein Minus von 6 Prozent, BMW konnte sogar gegen den allgemeinen Trend um 2,3 Prozent zulegen und kam auf 1.096.486 Fahrzeuge seiner Kernmarke. Je nach Betrachtungsweise kommen hier noch 114.054 MINI hinzu.
Audi macht diverse Modellwechsel, aber auch weiterhin vorhandene Lieferengpässe für die eigenen Verkaufszahlen verantwortlich. Im Fokus steht hierbei der kommende Audi A5, der als Limousine und Avant in die Fußstapfen des bisherigen A4 treten wird und im Segment von BMW 3er- und 4er-Reihe sowie der Mercedes C-Klasse zu den wichtigsten Volumenmodellen der Marke zählt. Schon in wenigen Tagen soll außerdem die neue Generation des Audi A6 vorgestellt werden und gegen den BMW 5er und die Mercedes E-Klasse antreten. Inwiefern die Erneuerung der beiden Baureihen 2025 zu einer Trendwende führen kann, bleibt abzuwarten.
Dringend frischen Wind benötigt Audi auch bei seinen Elektroautos. Offenbar ist nicht nur die Nachfrage nach einzelnen Modellen wie dem Audi Q8 e-tron überschaubar, auch über alle Modelle hinweg bleiben die e-tron-Modelle weit hinter der Konkurrenz: Mit 76.657 Elektroautos hat es Audi selbst nach sechs Monaten nicht geschafft, die BMW-Zahlen für das 1. Quartal zu übertreffen. Zwar sind die 93.400 Einheiten der Mercedes EQ-Modelle noch in Sichtweite, doch die 179.557 BMW-Elektroautos im 1. Halbjahr scheinen für Audi eher eine geeignete Zielmarke für das Gesamtjahr zu sein.
Mit Abstand größter Einzelmarkt ist auch für Audi China: Mit 320.370 Einheiten melden die Ingolstädter dort einen sanften Rückgang um 1,9 Prozent und schrumpfen damit weniger stark als Mercedes (-9%) und BMW (-4,2%). In absoluten Zahlen reicht es aber auch in China nur für den dritten Rang, denn sowohl Mercedes (341.500) als auch BMW (375.947) konnten im wichtigsten Markt mehrere zehntausend Fahrzeuge mehr absetzen.
Gernot Döllner (Audi CEO): “Mit den neuen Modellfamilien des Audi A5, der gerade Premiere gefeiert hat, und des Audi A6 e-tron, den wir Ende Juli vorstellen, machen wir nach der Premiere des Audi Q6 e-tron im Frühjahr nun direkt den nächsten Schritt bei unseren Modellanläufen. Mit über 20 Anläufen in den Jahren 2024 und 2025 erweitern und verjüngen wir unser Portfolio und stellen uns mit vollelektrischen Modellen, Plug-in-Hybriden und einer neuen hocheffizienten Generation an Verbrennern flexibel und robust auf. Hiervon werden wir auch bei Absatz und Umsatz profitieren.”