Nach den ersten sechs Monaten des Jahres 2024 darf BMW Deutschland durchaus zufrieden auf die Entwicklung im heimischen Premium-Segment schauen: Vergleicht man die Zahlen mit den Halbjahres-Werten des Vorjahres, hat BMW nicht nur die Rivalen von Audi überholt, sondern auch den Rückstand auf Mercedes deutlich verkürzt. Aber der Reihe nach: Im Juni 2024 steigerte BMW seine Neuzulassungen in Deutschland laut Kraftfahrtbundesamt um 6,9 Prozent auf 20.947 Einheiten und auch wenn das Wachstum auf den ersten Blick moderat klingt, ist es im Vergleich zu den direkten Konkurrenten erstaunlich hoch – denn bei Mercedes gingen die Verkaufszahlen um 15,3 Prozent zurück und bei Audi sogar um 18,2 Prozent. So kommt BMW genau wie im Vorjahresmonat auf einen Anteil von 7,0 Prozent am Gesamtmarkt, aber Audi ist von 8,9 auf 6,9 Prozent geschrumpft und Mercedes von 9,0 auf 7,2.
Für das erste Halbjahr zeigt sich insgesamt ein ähnliches Bild: BMW legt um moderate 2,7 Prozent zu und kommt seit Jahresbeginn auf 114.690 Neuzulassungen, doch Audi verfehlt den Vorjahreswert um satte 17,1 Prozent und muss sich damit hinter BMW einreihen: Hatten die Münchner im Vorjahr nach sechs Monaten noch knapp 14.000 Einheiten Rückstand, sind es nun über 10.500 Einheiten Vorsprung. Bei Mercedes ging der Absatz im ersten Halbjahr 2024 um 12,7 Prozent auf 126.847 Neuzulassungen zurück, BMW konnte den Rückstand daher in absoluten Zahlen von über 33.700 auf knapp über 12.000 Einheiten verkürzen.
Betrachtet man auch die Marken Smart und MINI, rückt die BMW Group noch näher an Mercedes heran: Obwohl MINI derzeit mit der Umstellung der kompletten Modellpalette befasst ist und neben dem dreitürigen MINI Cooper (J01) in seiner Elektroversion auch den konventionell angetriebenen Cooper (F66), den fünftürigen Cooper (F65), das etablierte Kompakt-SUV Countryman (U25) und das völlig neue City-SUV Aceman (J05) auf den Markt bringt, waren die Neuzulassungen noch immer spürbar höher als bei Smart.
Auch bei der Kernmarke BMW hat das zweite Halbjahr Potenzial für weitere positive Entwicklungen: Mit dem BMW 5er Touring (G61) wurde die hierzulande meistgefragte 5er-Variante völlig neu aufgelegt und kommt als rein elektrischer i5 ohne direkte Premium-Konkurrenz. Außerdem dürften das BMW 4er & i4 Facelift sowie das 3er Facelift II für weitere Impulse sorgen.
Eher negativ könnte sich im zweiten Halbjahr der Modellwechsel beim BMW X3 auswirken: Der bisherige X3 (G01 LCI) ist nicht mehr als Neuwagen bestellbar, der neue X3 (G45) wird seinen Marktstart aber erst im November feiern.
(Grafiken & Infos: KBA)