Automobile aller Hersteller werden in den letzten Jahren immer leistungsfähiger, ständig kommen neue Funktionen an Bord. Was einerseits zu immer höherem Gewicht beiträgt, bringt den Fahrern andererseits auch immer mehr Komfort-Features – und längst nicht jede Innovation schafft es in die Schlagzeilen, viele kleinere Verbesserungen werden auch eher im Verborgenen umgesetzt. BMW und MINI dürfen sich nun über ein hervorragendes Abschneiden beim Automotive Innovations Award 2024 des Center of Automotive Management (CAM) freuen: Die BMW Group steht an der Spitze des Rankings der innovativsten Autobauer der Welt!
BMW verhindert damit den Sieg von chinesischen Spezialisten für Elektroautos, denn auf den Rängen zwei und drei folgen mit Geely und SAIC zwei hierzulande bisher nur überdurchschnittlich Interessierten bekannte Autobauer. Auf dem vierten Rang folgt mit Toyota ein weiterer asiatischer Autobauer, erst dahinter kommen mit Mercedes-Benz und Volkswagen zwei deutsche Konzerne, direkt verfolgt von Xiaopeng, BYD, Hyundai und GAC. Der Trend ist klar: Die Musik in Sachen automobiler Innovationen spielt derzeit in China – und eben in München.
Die CAM-Studie verweist bei ihrem Ranking auf insgesamt 70 Serienneuerungen von BMW, darunter 27 Weltpremieren wie der erstmals auch bei Dunkelheit einsetzbare Personal Pilot L3 für die 7er-Reihe und der mit dem 5er eingeführte, inzwischen aber für eine Vielzahl von Modellen erhältliche Autobahnassistent mit Spurwechsel-Auslösung per Blick in den Außenspiegel. Pluspunkte sammelt die BMW Group auch mit ihrer Marke MINI, die in der CAM-Studie auf dem ersten Platz der Volumenhersteller landet.
Stark überdurchschnittlich bewerten die Marktforscher auch das Potenzial für die nächsten Jahre: Beim Innovationstrend erhält die BMW Group, auch dank der für die Neuen Klasse angekündigten Innovationen im Bereich der Elektroautos, eine starke Prognose.
Neben der starken Performance von BMW betont das CAM auch die aktuelle Schwäche von Volkswagen. Hierfür ist laut Studienleiter Dr. Stefan Bratzel auch die Schwäche von Audi verantwortlich, denn von “Vorsprung durch Technik” ist hier schon seit längerer Zeit nicht mehr viel übrig: “Dass Volkswagen in diesem Jahr historisch schlecht abschneidet, hängt neben der aktuellen Innovationsschwäche der Konzernmarke Audi auch mit der Stärke anderer Player wie BMW und vor allem einiger chinesischer OEMs zusammen – ein Trend, den wir schon seit mehreren Jahren beobachten.”
Stefan Bratzel (Studienleiter): “Wir erleben in der globalen Automobilindustrie eine tektonische Verschiebung der Machtbalance zugunsten chinesischer Automobilunternehmen, die immer stärker an der Innovationsstärke abgelesen werden kann. In den Zukunftsfeldern der Elektromobilität, des software-definierten Fahrzeugs und der Vernetzung haben chinesische Hersteller – auch mit Unterstützung des Staates und westlicher Zulieferer – zentrale Kompetenzen aufgebaut, auf deren Basis mit hoher Geschwindigkeit bereits innovative Serienfahrzeuge gebaut werden. Für die etablierten Hersteller gilt es gegenzuhalten. Gerade für Automobilkonzerne am Standort Deutschland ist das eine große Herausforderung: Sie müssen mindestens so viel innovativer sein, wie sie teurer sind.”