Die M GmbH präsentiert die siebte Generation des Business-Flaggschiffs BMW M5 und versucht dabei, den Übergang ins Elektro-Zeitalter so schonend wie möglich zu vermitteln: Langjährige M5-Kunden erhalten weiterhin einen V8-Biturbo, sollen aber auch an den Elektroantrieb herangeführt werden. Wie erwartet kommt dafür ein Plug-in-Hybrid-Antrieb zum Einsatz, der das Beste beider Welten gemeinsam erlebbar machen soll: spontane und lautlose Elektro-Power trifft im neuen BMW M5 (G90) auf die brachialen und auch akustisch beeindruckenden Fähigkeiten eines doppelt aufgeladenen Achtzylinders.
Der V8-Biturbo bietet schon im Alleingang 585 PS und 750 Newtonmeter Drehmoment, ihm steht aber auch noch ein 197 PS und 280 Newtonmeter starker Elektromotor zur Seite. Gemeinsam sorgen die beiden Motoren für eine Systemleistung von 727 PS und ein enormes System-Drehmoment von 1.000 Newtonmeter – Eckpunkte, bei denen die Traktion des Allradantriebs M xDrive ganz sicher nicht von Nachteil ist. Dennoch ist es genau wie in allen früheren M5 auch weiterhin möglich, die Kraft zu 100 Prozent an die Hinterräder zu schicken: Wer DSC deaktiviert und den 2WD-Modus wählt, darf die vollen 727 PS auf die Hinterachse loslassen.
Doch egal ob mit Heck- oder Allradantrieb, die enorme Leistung ist immer nur ein Baustein für die Freude am Fahren. Damit der M5 seine Kraft souverän auf die Straße bringt und auch querdynamisch überzeugen kann, setzt er unter anderem auf zusätzliche Versteifungen und eine wesentlich breitere Spur: Im Vergleich zum regulären 5er (G60) ist der M5 an der Front 75 Millimeter breiter, im Bereich der Hinterachse ist die Karosserie 48 Millimeter breiter. Verglichen mit dem Vorgänger-M5 ergeben sich vorn fast 6 Zentimeter mehr Spurweite, hinten sind es stattliche 6,6 Zentimeter.
Erstmals bei einem BMW M5 wird außerdem die Integral-Aktivlenkung genannte Hinterachslenkung verbaut, die den Fahrer mit bis zu 1,5 Grad Lenkwinkel unterstützt. In Verbindung mit einem intelligenten Querdynamik-Management, das alle relevanten Stellhebel in einer gemeinsamen Zentrale verwaltet und von der Kraftverteilung des Allradantriebs über das integrierte Bremssystem bis hin zu Regeleingriffen des DSC alle Optionen in der Hand hält, ergibt sich ein absolut beeindruckendes Fahrverhalten – das die enorme Gewichtszunahme auf über 2,4 Tonnen Leergewicht tatsächlich in den Hintergrund rücken lässt.
Passend zum Hightech-Paket setzt der neue BMW M5 (G90) auch auf ein ausgesprochen selbstbewusstes Design, das sich klar vom regulären 5er abgrenzt. An der Front weisen neben den verbreiterten Kotflügeln auch M-Nieren mit horizontalen Streben und ein riesiger Lufteinlass auf den potenten Antrieb hin, am Heck werden die ebenfalls breit ausgestellten Radhäuser von einer Heckschürze mit zweigeteiltem Diffusor und natürlich vier Endrohren flankiert.
Details wie die vorne 20 und hinten 21 Zoll großen Felgen, die M-Außenspiegel oder auch das geprägte M5-Logo im Hofmeisterknick weisen Kenner zusätzlich auf das Topmodell hin. Das bisher serienmäßige Carbon-Dach wird hingegen nur noch optional verbaut, regulär geht der M5 mit einem Panorama-Glasdach an den Start. Dass Fahrdynamik-Fans eher auf die Kohlefaser-Option setzen werden, hat neben optischen Vorteilen auch handfeste Performance-Gründe: Im Vergleich zum großflächigen Glasdach sorgt das Carbon-Dach für eine Gewichtsreduzierung um mehr als 30 Kilogramm – und das am höchsten Punkt des Fahrzeugs.
Im Innenraum grenzt sich der neue BMW M5 ebenfalls deutlich vom regulären 5er ab: Neben vielen roten Details gibt es M Multifunktionssitze mit eigenständiger Optik, ein M-Lenkrad mit roten M1- und M2-Knöpfen, eine M-spezifische Beleuchtung für die Interaction Bar und auch eine völlig neue Tastenbelegung rund um den iDrive-Controller mit integriertem M-Logo.
Der Hybrid-Antrieb erlaubt es dem BMW M5, bis zu 69 Kilometer rein elektrisch und damit lokal emissionsfrei zurückzulegen. Er trägt damit auch entscheidend dazu bei, dass der Kraftstoffverbrauch laut WLTP auf nur noch 1,6 bis 1,7 Liter auf 100 Kilometer sinkt. Dem sparsamen Normverbrauch zum Trotz sind die Fahrleistungen alles andere als handzahm: Von 0 auf 100 beschleunigt die Limousine laut Werksangabe in nur 3,5 Sekunden, die 200er-Marke fällt 10,9 Sekunden und maximal sind mit dem optionalen M Driver’s Package 305 km/h möglich.
Die Farbpalette für den neuen BMW M5 umfasst offiziell zehn Farben von Fire Red über Isle of Man Green und Marina Bay Blue bis hin zu Storm Bay und Frozen Deep Grey, doch in der Praxis sind den Möglichkeiten kaum Grenzen gesetzt: Dank BMW Individual stehen nicht weniger als 150 Farben zur Auswahl und erlauben es wirklich jedem Kunden, eine zu seinem Geschmack passende Option zu finden. Angesichts des Grundpreises von 144.000 Euro sollte zumindest klar sein, dass im Budget der meisten M5-Kunden auch noch etwas Luft für eine Sonderwunsch-Lackierung vorhanden sein dürfte.
Längst ein offenes Geheimnis ist, dass es die Technik der Limousine wenig später auch im neuen BMW M5 Touring (G99) geben wird. Der Kombi verspricht ein noch etwas beeindruckenderes Gesamtpaket, weil er die Performance der Limousine mit noch mehr Platzangebot und Alltagsnutzen vereint.
Auf den ersten Fotos sehen wir den neuen M5 in Isle of Man Green und mit dem optionalen M Carbon Exterieur-Paket, das unter anderem das leichte Carbon-Dach beinhaltet: