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EMV-Kompetenz: BMW Steyr sichert elektronische Systeme

Nie zuvor waren Menschen, Tiere und natürlich auch Autos wie der BMW i7 einem derart breit gefächerten Spektrum von elektromagnetischer Strahlung ausgesetzt wie heute – und gefühlt kommen jeden Tag weitere Emittenten hinzu. Damit steigen auch die Herausforderungen für die Entwickler komplexer technischer Systeme, die einerseits massiv von den hinzugewonnenen Fähigkeiten profitieren und selbst für eine Menge Strahlung verantwortlich sind, deren Komponenten andererseits aber auch vor unerwünschten Wechselwirkungen und anderen negativen Einflüssen elektromagnetischer Strahlung geschützt werden müssen.

Die BMW Group bearbeitet den Themenkomplex Elektromagnetische Verträglichkeit (EMV) unter anderem im BMW Werk Steyr, denn ohne sichergestellte EMV sind sowohl die Systeme von Elektroautos als auch die konventionell angetriebener Fahrzeuge erheblichen Risiken ausgesetzt. Das bereits vorhandene Prüfzentrum in Steyr wird deshalb konsequent ausgebaut, neue Prüfanlagen kommen hinzu und erlauben zusätzliche Tests mit komplexen Szenarien. Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei auf Elektroautos, die mit ihrer eigenen Hochvolt-Technik starke elektromagnetische Felder in unmittelbarer Nähe zu potenziell sensiblen Komponenten verursachen.

Neben der Batterie und den Motoren sind auch Lenkung, Klimaanlage und andere Onboard-Verbraucher an das Hochvolt-Bordnetz angeschlossen. Keines der dabei unvermeidlich erzeugten Störfelder darf andere elektronische Systeme beeinträchtigen: Angefangen vom Radio- und Telefon-Empfang über die Sensoren und Schaltzentren der Assistenzsysteme bis hin zu den Smartphones der Insassen müssen alle Geräte auch in diesem anspruchsvollen Umfeld störungsfrei funktionieren.

Natürlich muss auch sichergestellt sein, dass die komplexe Technik an Bord von heutigen und künftigen BMW-Elektroautos bestmöglich vor externen Einflüssen geschützt ist. Zur Erforschung des Themenkomplexes wird im BMW Werk Steyr aktuell eine neue Absorberkammer aufgebaut, in der komplette Fahrzeuge wie der BMW i7 starken elektromagnetischen Feldern ausgesetzt werden können. So können Wechselwirkungen mit der Umwelt erforscht und möglicherweise vorhandene Schwachstellen rechtzeitig vor der Markteinführung neuer Komponenten behoben werden.

Ergänzend zur hauseigenen Entwicklungsarbeit kooperieren die Experten des BMW Werks Steyr eng mit Hochschulen und unterstützen EMV-orientierte Forschungsarbeiten. Michaela Gruber von der Uni Stuttgart wurde kürzlich für eine Arbeit im Rahmen einer Forschungskooperation mit dem Entwicklungszentrum mit dem ‘Young Engineer Award’ ausgezeichnet, am Institut für Elektronik der TU Graz unterstützt BMW das “Christian Doppler Labor für elektromagnetisch verträgliche robuste elektronische Systeme”.

 

Josef Honeder (Leiter des Entwicklungszentrums): “Was im Bereich des Verbrennungsmotors die Emissionstechnik ist, ist beim Elektroantrieb die Elektromagnetische Verträglichkeit. Wir erweitern dazu unsere Kompetenzen massiv, investieren in neue Prüfeinrichtungen und setzen auch auf Forschungskooperationen.
Aktuell arbeitet bereits der größte Teil unseres Teams an Elektromobilitäts-Themen, wie zum Beispiel an Hochleistungs-E-Antrieben für die künftigen Fahrzeuge der BMW Group. Daneben verantworten wir auch das Wärmemanagement für alle neuen Elektrofahrzeuge der BMW Group, die Entwicklung von Invertern oder Applikationen für das Fahrverhalten.”

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