Die BMW-Großaktionärin und Multi-Milliardärin Susanne Klatten, der rund 20 Prozent der BMW AG sowie relevante Anteile an diversen anderen Unternehmen gehören, hat gegenüber der Wirtschaftswoche über ihren schrittweisen Ausstieg und die Übergabe von Beteiligungen an ihre Kinder gesprochen. Demnach werden ihre Anteile an der Beteiligungsgesellschaft SKion ab Juli an ihre drei rund 30-jährigen Kinder übergehen, während sie selbst in der Rolle der Geschäftsführerin bleibt.
Für den Autobauer BMW ändert sich aber zunächst nichts: Susanne Klatten will hier weiterhin ihre Position im Aufsichtsrat wahrnehmen und auch ihre Anteile halten, um dem Unternehmen weiter die aus den letzten Jahrzehnten gewohnte Stabilität zu geben. Gemeinsam mit ihrem Bruder Stefan Quandt (das Foto oben zeigt die Geschwister im Herbst 2018), der heute rund 25 Prozent der BMW-Aktien hält, hatte Susanne Klatten 1982 große Teile des Autobauers von ihrem Vater Herbert Quandt geerbt und nimmt seitdem strategischen Einfluss auf die Entwicklung des Unternehmens, das heute der weltweit größte Anbieter von Premium-Automobilen ist.
BMW-Hauptversammlung 1959: Herbert Quandt steigt ein und bewahrt den Autobauer vor der Übernahme durch Daimler
Mit ihrer Beteiligungsgesellschaft SKion, die jetzt an ihre Kinder übertragen werden soll, ist Susanne Klatten in zahlreiche Unternehmen diverser Branchen investiert. In der Öffentlichkeit stand unter anderem ihr Einsatz bei SGL Carbon, das gerade zu Beginn von BMW i auch immer wieder als wichtiger Zulieferer der BMW Group in Erscheinung trat.
SKion hält außerdem 100 Prozent der Anteile am Chemiekonzern Altana, der an über 60 Produktionsstätten und in zahlreichen Forschungslaboren rund 8.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf dem Themenkomplex Wasser, der mit dem Ableger SKion Water bearbeitet wird.
Als Grund für die relativ frühzeitige Übergabe der SKion-Anteile an ihre Kinder nannte Susanne Klatten ihre eigenen Erfahrungen: Als ihr Vater 1982 starb, gab es keine Möglichkeit für Erklärungen zu den Hintergründen seiner Entscheidungen mehr. Da ihr dieser Aspekt gefehlt habe, will sie es bei ihren eigenen Kindern offenbar anders lösen und hat dafür jetzt die Weichen gestellt.
Den kompletten Beitrag der Wirtschaftswoche gibt es direkt auf wiwo.de.