Der BMW Group droht Ärger in den USA, weil im inzwischen eingestellten MINI Cooper SE (F56) bis vor kurzem Teile eines chinesischen Zulieferers verbaut wurden, deren Import in die USA seit 2021 nicht mehr erlaubt war. Wie Reuters berichtet, geht es um mindestens 8.000 Fahrzeuge mit Komponenten des in Kalifornien ansässigen Zulieferers Bourns Inc., der seinerseits Teile des chinesischen Unternehmens Sichuan Jingweida Technology Group genutzt und diese über die Lear Corp an die BMW Group verkauft hatte.
Neben BMW zählen offenbar auch Jaguar Land Rover sowie der Volkswagen-Konzern samt seiner Marken Audi, Porsche und Bentley zu den von der Lear Corp belieferten Autobauern. Der konkrete Vorwurf besteht darin, dass einzelne Teile möglicherweise in Zwangsarbeit hergestellt wurden: Der amerikanische Uyghur Forced Labor Prevention Act (UFLPA) verbietet den Import von Teilen aus der chinesischen Provinz Xinjiang, weil Uiguren dort mutmaßlich zur Arbeit gezwungen werden.
Die BMW Group und andere Kunden der Lear Corp wurden am 11. Januar über die Problematik informiert und reagierten unterschiedlich schnell auf die Vorwürfe. BMW und MINI sahen sich laut Reuters erst nach mehreren konkreten Nachfragen dazu veranlasst, den Import der kritischen Teile zu stoppen.
Für MINI kommt der Ärger durchaus ungelegen, schließlich ist das beanstandete Produkt inzwischen gar nicht mehr erhältlich. Da der neue MINI Cooper (J01) genau wie der erste MINI Aceman (J05) in China gebaut werden, könnte aber auch deren Image unter den Vorwürfen leiden.
Noch ist unklar, welche Konsequenzen der BMW Group und anderen Autobauern für die im Raum stehenden Verstöße gegen den Uyghur Forced Labor Prevention Act drohen. Denkbar wäre auf jeden Fall eine saftige Geldstrafe, aber Klarheit dürften erst die nächsten Wochen und Monate bringen.
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