Er zählt wohl zu den am schlechtesten gehüteten Geheimnissen der jüngeren Vergangenheit, denn im Grunde lagen die Planungen für den neuen BMW M4 CS 2024 spätestens seit dem Debüt des M3 CS (G80) für jeden Interessierten auf der Hand. Nun ist auch offiziell klar, dass der M4 in seiner “Competition Sport”-Version mit 550 PS und 650 Newtonmeter Drehmoment sowie dem Allradantrieb M xDrive antritt, um die Sucht der Kunden nach immer noch mehr Performance zu bedienen. Und auch wenn das Technik-Paket prinzipiell aus der Limousine bekannt ist: An Bord des Coupés ist es offenbar zu noch beeindruckenderer Performance in der Lage, wie die Nürburgring-Zeit von 7:21,989 Minuten eindrucksvoll zeigt.
Im Vergleich zum regulären M4 Competition mit M xDrive bietet der BMW M4 CS nicht nur 20 zusätzliche Pferdestärken, sondern auch eine schärfere Fahrwerks-Abstimmung und ein mit viel Carbon um 20 Kilogramm reduziertes Gewicht. Zu den optischen Highlights zählen das gelbe Tagfahrlicht, die zum Teil in Sicht-Carbon ausgeführte Motorhaube, die von M3 CS und M4 CSL bekannte Niere mit nur drei horizontalen Streben und natürlich die exklusiven Farben: Als Weltpremiere debütiert Frozen Isle of Man Green auf dem BMW M4 CS, außerdem stehen Riviera Blau, Brooklyn Grey und Saphirschwarz zur Wahl. Am Heck trägt der M4 CS die seit dem Facelift für alle 4er und M4 erhältlichen, vormals aber dem M4 CSL vorbehaltenen Rückleuchten mit Laser-Technik und filigranen Lichtleiterbahnen.
Ein weiterer Hingucker sind die Leichtbau-Schmiedefelgen im V-Speichen-Design. Die vorne 19 und hinten 20 Zoll großen Felgen sind wahlweise in Goldbronze matt oder Schwarz matt lackiert und werden serienmäßig mit Michelin Pilot Sport Cup 2 bezogen. Alternativ dazu gibt es auf Wunsch auch die noch stärker auf den Rennstrecken-Einsatz optimierten Michelin Pilot Sport Cup 2 R. Wer lieber bessere Nässeeigenschaften für den Alltag wünscht, kann den M4 CS natürlich auch mit einer regulären High Performance-Bereifung bestellen.
So oder so sind hinter den Felgen die Sättel der M Compound Bremse zu sehen, wahlweise mit schwarzen oder roten Sätteln. Auf Wunsch wird natürlich auch hier die M Carbon-Keramik-Bremsanlage verbaut, für die neben goldenen inzwischen auch rote Sättel angeboten werden.
Neben Dach und Motorhaube bestehen auch viele kleinere Bauteile wie Frontsplitter, Heckdiffusor, Heckspoiler und Außenspiegel-Kappen aus Carbon, dazu kommen leichte Schmiedefelgen und eine Titan-Abgasanlage mit Klappensteuerung, die in den Modi Sport und Sport+ für noch satteren Sound sorgt. Fortgesetzt wird das Diät-Programm im Innenraum, wo neben Interieurleisten und Schaltwippen auch die komplette Mittelkonsole und die Schalensitze aus Carbon bestehen. Anders als der CSL bleibt der M4 CS ein echter Viersitzer, er kommt also mit nutzbarer Rückbank und ohne Überrollkäfig.
Um das Maximum aus dem reduzierten Gewicht herausholen zu können, verfügt der BMW M4 CS über eine eigenständige Achskinematik mit spezifischen Radsturz-Werten sowie eine individuelle Abstimmung von Stoßdämpfern, Stabilisatoren, Lenkung, Bremssystem und DSC. Für regelmäßige Rennstrecken-Nutzung gibt es zusätzliche Steifigkeit als Option: Eine aus Aluminiumguss gefertigte M Präzisionsstrebe sorgt für noch mehr Stabilität zwischen Federbein-Domen und Frontend, geht aber naturgemäß nicht spurlos an der Waage vorbei.
Der Allradantrieb M xDrive arbeitet wie gewohnt mit vollvariabler Kraftverteilung, wobei spätestens im Modus 4WD Sport die Hecklastigkeit überwiegt. In Verbindung mit DSC OFF ist natürlich auch im M4 CS der 2WD-Modus mit reinem Hinterradantrieb für maximalen Fahrspaß aktivierbar. Egal ob mit zwei oder vier angetriebenen Rädern, so oder so unterstützt das vollvariabel arbeitende M Differenzial an der Hinterachse den Fahrer und hilft, die Kraft bestmöglich auf den Asphalt zu bringen.
Auch in Sachen Längsdynamik geizt der BMW M4 CS nicht mit imposanten Zahlen: Die Werksangabe für den Sprint von 0 auf 100 liegt bei 3,4 Sekunden (eine Zehntel schneller als der seit dem Facelift 530 PS starke M4 Competition mit M xDrive), die 200er-Marke fällt aus dem Stand nach 11,1 Sekunden. Für den typischen Zwischensprint von 80 auf 120 nennen die Garchinger im 4. Gang eine Zeit von nur 2,6 Sekunden und auch die Beschleunigung von 100 auf 200 km/h erledigt der M4 CS in nur 7,7 Sekunden.
Bei der Endgeschwindigkeit verzichtet der neue Top-M4 (schließlich ist der limitierte CSL schon lange nicht mehr bestellbar) auf die übliche Vmax-Limitierung bei 250 km/h, denn er ist serienmäßig mit dem M Driver’s Package ausgestattet. Ganz ohne künstliches Limit geht es zwar dennoch nicht, aber 302 km/h offizielle Höchstgeschwindigkeit dürften kaum jemals Wünsche offen lassen.
Wenig überraschend ist, dass der BMW M4 CS zu einem stolzen Preis verkauft wird: 160.000 Euro Grundpreis muss einem der 550-PS-M4 schon Wert sein. Im Vergleich zum regulären M4 Competition mit M xDrive entspricht das einem Aufpreis von über 50.000 Euro!