Mit der immer größer werdenden Zahl von Elektroautos entsteht Schritt für Schritt ein riesiger Energiespeicher, der in den nächsten Jahren weiter rasant wachsen dürfte: Mit jedem modernen Elektroauto kommen 80, 100 oder sogar noch mehr Kilowattstunden hinzu. Mit der Neuen Klasse von BMW soll die hier speicherbare Energie einen aktiven Beitrag zur Energiewende leisten, denn Fahrzeuge wie der BMW iX3 (NA5) oder auch die i3 Limousine (NA0) werden alle Voraussetzungen für das bidirektionale Laden mitbringen.
Das Laden wird demnach in beide Richtungen funktionieren: Einerseits kann der Akku des Elektroautos aus dem Stromnetz oder auch aus jedem beliebigen Zwischenspeicher geladen werden, andererseits kann aber auch Energie aus dem Akku zurück ins Stromnetz fließen. Die Hochvoltbatterie des Fahrzeugs wird damit zum (mobilen) Energiespeicher, in dem Energie für eine spätere Nutzung gespeichert werden kann – und zwar nicht nur für spätere Autofahrten, sondern genau wie bei stationären Speichern auch für alle anderen Zwecke, wenn die Neue Klasse über ein entsprechendes Stromkabel mit der Wallbox und damit auch dem heimischen Stromnetz verbunden ist.
Die Kunden können dabei zwischen den Funktionen Vehicle to Home und Vehicle To Grid wählen und die in ihrem Akku gespeicherte Energie damit entweder “nur” dem eigenen Netz oder sogar dem gesamten Stromnetz zur Verfügung stellen. Die jeweiligen Funktionen werden sich per Smartphone-App auswählen und konfigurieren lassen, wobei für eine optimale Nutzbarkeit eine entsprechende BMW-Wallbox und im Idealfall natürlich auch eine Photovoltaik-Anlage vorhanden sein sollte.
Für die ersten Fahrzeuge auf Basis der Neue Klasse-Architektur NCAR, die ab Ende 2025 auf den Markt kommen werden, setzen die Münchner ganz konkret die BMW DC Wallbox Professional voraus. Der Lithium-Ionen-Akku des Elektroautos kann dann ganz gezielt als Zwischenspeicher für die von der eigenen PV-Anlage erzeugte Energie genutzt werden und später wieder in den eigenen Haushalt eingespeist werden.
In der zweiten Stufe wird die externe Bereitstellung des Stromspeichers möglich. Hierbei werden die Kunden natürlich die Wahl haben, nur einen bestimmten Teil der in ihrem Akku gespeicherten Energie zur Einspeisung ins Stromnetz zur Verfügung zu stellen. Um diese Funktion anbieten zu können, müssen allerdings zunächst regionale regulatorische Bestimmungen entsprechend verabschiedet werden, weshalb sich die Einführung in diesem Fall zumindest auf einigen Märkten verzögern könnte.
Ein dritter Einsatzzweck nennt sich Vehicle to Load: Hier werden BMW iX3, i3 & Co. praktisch zur XXL-Powerbank und können genutzt werden, um beispielsweise beim Camping Strom zur Verfügung zu stellen oder unterwegs den Akku des mitgenommenen E-Bikes wieder aufzuladen. Mit Optionen wie diesen soll das bidirektionale Laden dazu beitragen, die Energiewende aktiv zu beschleunigen.
Frank Weber (Mitglied des Vorstandes der BMW AG, verantwortlich für Entwicklung): “Wir verbessern ständig unser Lade-Angebot, um den Nutzen für unsere Kundinnen und Kunden zu maximieren. Ab Sommer bieten wir mit unserem Partner E.ON kostenoptimiertes Laden in ersten Märkten an. Mit der Neuen Klasse gehen wir den nächsten Schritt: Bidirektionales Laden. Vehicle to Home und Vehicle to Grid – vollständig integriert in unser ganzheitliches Lade Ökosystem – BMW Connected Home Charging. Mit dem Fahrzeug, der My BMW App, unserem BMW Backend, einer BMW DC Wallbox Professional und einer PV Anlage können Kundinnen und Kunden den Energiefluss optimal steuern, so dass Laden zu Hause phasenweise netzunabhängig werden kann. Und natürlich können sie auch Ladekosten senken, indem sie den Strom, den ihr BMW gespeichert hat, wieder in das Netz einspeisen.”