Die Aktionäre waren heute nur mäßig von den Zahlen der BMW Group für das Gesamtjahr 2023 begeistert, in absoluten Zahlen müssen sich die Münchner aber keinesfalls verstecken. Größter Kritikpunkt war der Überschuss unterm Strich, denn dieser schrumpfte gegenüber dem Vorjahr um satte 34,5 Prozent auf “nur noch” 12,165 Milliarden Euro. Hierbei spielte allerdings die Vollkonsolidierung von BMW Brilliance Automotive (BBA) eine Schlüsselrolle, denn die Zahlen waren deshalb im Vorjahr um außerordentliche 49,1 Prozent gewachsen und lagen 2022 auf einem ganz ähnlichen Niveau wie 2023.
Legt man den Fokus auf andere Zahlen, kann die BMW Group durchaus auf ein starkes Jahr 2023 zurückblicken: Der weltweite Absatz stieg um 6,4 Prozent auf 2.554.183 Fahrzeuge der Marken BMW, MINI und Rolls-Royce, der Umsatz kletterte um 9,0 Prozent auf 155,498 Milliarden Euro und die EBIT-Marge im Segment Automobile legte sogar um 14,1 Prozent auf 9,8 Prozent zu. Die Verkaufszahlen beeindrucken gerade auch im Vergleich mit den direkten Rivalen im Premium-Segment, denn die BMW Group lag 2023 sowohl insgesamt als auch mit ihrer Kernmarke BMW klar vor Mercedes und Audi.
Parallel zur deutlichen Steigerung des Gesamt-Absatzes konnte die BMW Group 2023 auch ihren Elektro-Anteil deutlich steigern: Wie angekündigt entfielen im vergangenen Jahr 15 Prozent der Verkaufszahlen auf reine Elektroautos (BEV), in absoluten Zahlen sprechen wir also von etwas mehr als 375.000 Fahrzeugen ohne Verbrennungsmotor an Bord. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht das einer Steigerung um 74,1 Prozent. Zählt man auch Plug-in-Hybride (PHEV) hinzu, summiert sich der xEV-Absatz sogar auf über 565.000 Einheiten.
Der hohe Anteil von Fahrzeugen mit elektrifiziertem oder komplett elektrischem Antrieb ist auch dafür verantwortlich, dass die BMW Group ihre CO2-Flottenziele in der EU erneut deutlich unterbieten konnte: Mit durchschnittlich 102,1 Gramm pro Kilometer gemäß WLTP haben die offiziell von der EU geforderten 128,5 Gramm für die BMW-Verantwortlichen längst jeglichen Schrecken verloren.
Zur Enttäuschung einiger Aktionäre mag auch beigetragen haben, dass die BMW Group für das abgelaufene Jahr 2023 “nur” 3,802 Milliarden Euro Dividende ausschütten will. Die Dividende je Stammaktie sinkt damit von 8,50 auf 6,00 Euro, bei den Vorzugs-Aktien von 8,52 auf 6,02 Euro.
Die verantwortlichen Vorstände kommentieren die Zahlen wie folgt:
Oliver Zipse (Vorsitzender des Vorstands der BMW AG): “Das Jahr 2023 unterstreicht, wie wir konsistent unsere Strategie umsetzen und zum Erfolg führen. Wir haben starkes Wachstum erzielt, dabei den Anteil unserer vollelektrischen Fahrzeuge spürbar erhöht und gleichzeitig die operative Profitabilität gesteigert. Viele sprechen hier von einer ‚Transformation‘. Für uns ist es vielmehr kontinuierlicher Fortschritt. Unseren Weg setzen wir fort: Wir bieten unseren Kunden die neuesten Innovationen und den letzten Stand der Technologie – und zwar unabhängig vom Antriebsstrang der Fahrzeuge. So wollen wir auch weiterhin mit starken Produkten für starke Nachfrage sorgen.”
Walter Mertl (Finanzvorstand der BMW AG): “Wir investieren umfassend in innovative Technologien und in die Elektrifizierung und Digitalisierung unserer Produkte und Werke. Wir investieren in die Zukunft der BMW Group und erwirtschaften einen starken Free Cashflow. Unser gutes finanzielles Ergebnis öffnet dafür den Weg. Unsere heutige Profitabilität bildet das Fundament für unseren Erfolg von morgen: Mit hocheffizienten und technologisch führenden Premiumautomobilen werden wir auch in Zukunft profitabel wachsen.”