Dass sich die Zeiten nicht nur in Europa ändern, zeigt ein Blick auf eines der ikonischsten Muscle Cars überhaupt: Der neue Dodge Charger geht 2024 in völlig neuer Form an den Start und verabschiedet sich dabei vom charakteristischen V8, der über Jahrzehnte prägend für Sound und Image des Charger war und zumindest auf dem US-Markt auch bei den Limousinen der letzten Jahre immer verfügbar blieb. In seiner neuesten Generation geht der Dodge Charger zunächst ausschließlich als zweitüriges Elektroauto an den Start, erst später sollen Viertürer und Verbrenner folgen – aber letztere kommen “nur” mit 3,0 Liter großem Reihensechszylinder.
Zum Start gegen Ende des Jahres stehen allerdings die “Nullzylinder” im Fokus: Das knapp 5,25 Meter lange Coupé ist zunächst als Charger R/T und als Charger Scat Pack erhältlich. Beide verfügen über einen 100,5 kWh fassenden Akku und bringen deshalb mehr als 2,6 Tonnen auf die Waage, im Gegenzug mangelt es ihnen aber auch nicht an Kraft: Schon das Basismodell kommt mit 462 PS und knapp 550 Newtonmeter Drehmoment, kurzzeitig stehen als “Power Shot” sogar 503 PS zur Verfügung. Im Topmodell Scat Pack liegen sogar 639 PS und 850 Newtonmeter an, hier sorgt der “Power Shot” für glatte 500 kW oder 680 PS – Zahlen, die selbst die Leistung eines BMW i7 M70 (G70) übertrumpfen.
Trotz stattlichem Gewicht beschleunigen die Allradler ausgesprochen zackig: Für den Sprint von 0 auf 60 Meilen (ca. 96 km/h) gibt Dodge schon beim Basismodell eine Zeit von 4,7 Sekunden an, der deutlich stärkere Dodge Charger Scat Pack erledigt die gleiche Übung in nur 3,3 Sekunden. Für die in den USA vielleicht noch wichtigere Viertelmeile versprechen die Amerikaner Zeiten von 13,1 und 11,5 Sekunden, womit die Leistungsfähigkeit eindrucksvoll untermauert wird.
Dank des riesigen Akkus bietet der Dodge Charger 2024 eine durchaus vorzeigbare Reichweite: Das stärkere der beiden Elektroautos muss gemäß EPA-Rating nach 260 Meilen oder 418 Kilometern wieder an die Ladesäule, die schwächere Version R/T schafft 317 Meilen oder 510 Kilometer. Zum Vergleich: Ein BMW i5 M60, der 601 PS mit einem 84,3 kWh großen Akku kombiniert, kommt gemäß EPA-Rating auf 240 bis 256 Meilen (386 – 412 km).
Verbrenner-Fans müssen sich noch ein wenig gedulden, aber 2025 sollen der Dodge Charger Sixpack S.O. mit rund 420 PS und der Charger Sixpack H.O. mit 550 PS auf den Markt kommen. Genau wie BMW plant auch Dodge dabei keine nennenswerte optische Unterscheidung zwischen Verbrenner- und Elektro-Modellen, im Endeffekt soll ein Charger unabhängig vom Antrieb ein Charger sein. Gleiches gilt auch für die Zwei- und Viertürer, denn Coupé und Limousine sehen sich aus einigen Perspektiven zum Verwechseln ähnlich.
Während der Dodge Charger auf dem deutschen Markt auch in seiner neuen Generation ein Exot bleiben dürfte, ist er auf dem US-Markt durchaus ein ernstzunehmender Rivale für so manchen starken BMW – obwohl er mit seiner Länge von 5,25 Meter selbst einen X7 überragt.
(Bilder & Infos: Dodge)