Seit dem Jahreswechsel ist der intern als BMW i16 bezeichnete, aber nie in Serie realisierte BMW i8-Nachfolger in vieler Munde. Waren die Bilder zum Sportwagen zunächst exklusiv den Lesern des Buchs BMW by Design von Steve Saxty vorbehalten, wurden sie nun von Domagoj Dukec einem größeren Publikum zugänglich gemacht: Der BMW-Chefdesigner zeigt den I16 auf seinem Instagram-Profil und verrät, dass er selbst in das Projekt involviert war. Basis des Sportwagens war unübersehbar der BMW Vision M Next, den die Münchner 2019 auf der NextGen enthüllten.
Anders als die Studie zur Zukunft der M GmbH war der BMW I16 als Serienfahrzeug konzipiert. Laut Dukec wurde er innerhalb von 12 Monaten realisiert und war “innen und außen bereit”. Mit Blick auf den straffen Zeitplan und sicher auch auf das Budget nutzte der I16 die Carbon-Fahrgastzelle des 2014 auf den Markt gebrachten BMW i8, allerdings wurde im Heck statt eines Dreizylinders ein wesentlich stärkerer Vierzylinder verbaut. Wie dem Buch von Steve Saxty zu entnehmen war, sollte die Systemleistung des erneut als Plug-in-Hybrid konzipierten Sportwagens bei 544 PS liegen, womit im Vergleich zum “nur” 362 PS starken i8 ohne Zweifel ein höheres Performance-Niveau erreicht worden wäre.
Das Design des BMW I16 erinnert nur noch bei sehr genauem Hinsehen an den i8, angefangen von den Nieren über die Scheinwerfer und Rückleuchten bis hin zur Form von Motorhaube und Heckscheibe ging der potenzielle Supersportler eindeutig einen eigenen Weg. Wie Steve Saxty schreibt, wurde auch über eine Änderung des Türkonzepts nachgedacht, obwohl ein solcher Schritt Änderungen an der Carbon-Fahrgastzelle erforderlich gemacht hätte – aber die charakteristischen Flügeltüren des i8 hätten aus Sicht mancher Beteiligter viel zu stark an den ganz anders positionierten Dreizylinder erinnert.
Die Entscheidung gegen den BMW I16 fiel schließlich im Jahr 2020: Unter dem Eindruck der Corona-Pandemie und der daraus resultierenden Ungewissheit bezüglich der wirtschaftlichen Entwicklung in den nächsten Jahren entschieden die Verantwortlichen im Münchner Vierzylinder, dass sich die M GmbH auf ein anderes Projekt fokussieren sollte. Herausgekommen ist dabei der BMW XM, der inzwischen im Boom-Segment der Power-SUV angreift und dabei zumindest in Europa erfolgreich unterwegs ist.