In gewisser Weise war und ist der aktuelle BMW 4er ein Design-Experiment, denn mit seiner großen Niere emanzipiert er sich weit stärker von der 3er-Reihe als sein Vorgänger und hat sich unübersehbar für einen eigenständigen Weg entschieden. So mancher spekulierte darauf, dass die Münchner mit dem BMW 4er Facelift 2024 (G22 LCI) zurückrudern würden, aber hierfür gibt es ganz offensichtlich keinerlei Anlass: In seinem Segment ist der 4er klarer Marktführer, seine weniger eigenständig auftretenden Rivalen von Audi und Mercedes hat der 4er nicht nur auf dem US-Markt fest im Griff.
Mit dem ab März 2024 erhältlichen Facelift für 4er Coupé und Cabrio (G23 LCI) geht deshalb auch keine Abschwächung des Designs oder eine Verkleinerung der Nieren einher, stattdessen fällt die Modellpflege gemessen an anderen LCIs der jüngeren Vergangenheit relativ überschaubar aus: Die Schürzen bleiben genau wie die äußere Form der Lichttechnik unverändert, nur im Innenleben der Scheinwerfer und Rückleuchten gibt es relevante Veränderungen. Außerdem verändert sich das Nieren-Innenleben, allerdings nur im Fall von M440i und M440d: Ähnlich wie der M4 erhalten nun auch die Einstiegs-M Nieren mit horizontalen Streben, die gemeinsam mit M-Außenspiegeln für eine klarere Abgrenzung von den schwächeren Modellen sorgen:
Erkennungszeichen Nummer 1 werden vor diesem Hintergrund die Scheinwerfer, die mit einem neuen Tagfahrlicht-Design antreten: Das BMW 4er Facelift (G22 LCI) setzt auf annähernd senkrecht stehende Lichtelemente in umgekehrter L-Form, die für einen ganz neuen Look sorgen. Adaptive LED-Scheinwerfer mit Matrix-Fernlicht ersetzen dabei die bisherigen Laser-Scheinwerfer, die wie schon in anderen Baureihen nicht länger angeboten werden.
Am Heck wird der eine oder andere BMW-Fan ein Déjà-vu erleben, denn die neuen Rückleuchten sind prinzipiell bereits bekannt – waren bisher aber exklusiv dem M4 CSL vorbehalten. Nun sind die Laserlicht-Heckleuchten mit ihrem filigranen Innenleben für alle 4er erhältlich:
Weitere Erkennungszeichen des BMW 4er Facelift 2024 sind die die neuen Außenfarben, die nach ihrem Debüt in anderen Baureihen nun auch in die 4er-Farbpalette aufgenommen werden: Die aktuelle Trendfarbe Cape York Green dürfte demnächst erstmals auf dem 4er zu sehen sein, die zweite Neuerung Fire Red sehen wir als Launch-Farbe für das neue M440i Coupé (G22 LCI). Außerdem gibt es natürlich auch weiterhin eine breite Auswahl von Individual-Lackierungen, mit denen sich auch ausgefallene Sonderwünsche realisieren lassen.
Überschaubar fallen auch die Änderungen im Innenraum aus, schließlich wurde das Cockpit des BMW 4er Coupés schon lange vor dem Facelift Curved-Display und kleiner Schaltwippe statt Wählhebel modernisiert. Mit der Modellpflege gibt es nun vor allem die neue Lenkrad-Generation mit unten abgeflachtem Kranz und ein neues Design für die zentralen Lüftungsdüsen, die mit integrierter Beleuchtung gerade bei Nacht noch hochwertiger wirken sollen. Außerdem gibt es auf Wunsch eine neue schwarz-rote Bicolor-Variante der Lederausstattung Vernasca sowie ein Software-Update auf iDrive 8.5.
Kräftig ausgedünnt wird wie erwartet die Motorenpalette: Der bisherige BMW M440i sDrive mit Hinterradantrieb entfällt und auch der heckgetriebene 430i wird nicht länger angeboten, ebenfalls gestrichen wird der 420i xDrive. Übrig bleiben 420i, 430i xDrive, M440i xDrive, 420d, 430d xDrive und M440d xDrive.
Die Preise für das neue BMW 4er Coupé beginnen in Deutschland künftig bei 52.900 Euro, das sind knapp 2.000 Euro mehr als bisher.