Der Start war verhalten, aber in den letzten Jahren haben Elektroautos für BMW Deutschland rasant an Bedeutung gewonnen: Blickt man auf die Entwicklung des prozentualen Anteils am BMW-Gesamtabsatz, sind die BEVs innerhalb der letzten drei Jahre aus der Nische in den Mainstream gefahren. Lag die Quote für das Gesamtjahr 2020 noch bei 3,61 Prozent, war sie im Jahr 2023 auf 17,34 Prozent in die Höhe geschnellt und lag damit fast fünf Mal so hoch.
Betrachten wir die Entwicklung der Reihe nach, blieb der Anteil auch in den ersten Jahren nach dem Marktstart des BMW i3 Ende 2013 zunächst unter einem Prozent. Mehr als 99 Prozent aller Neuzulassungen waren weiterhin mit Verbrennungsmotor an Bord unterwegs. Auch nach dem erstmaligen Knacken der 1-Prozent-Marke 2016 blieb der i3 als elektrischer Einzelkämpfer im BMW-Portfolio ein Exot, aber es zeichnete sich bereits langsam ein ungewöhnlicher Trend ab: Die Nachfrage nach dem i3 wurde mit zunehmendem Alter immer größer. Verantwortlich hierfür war einerseits der generelle Trend zu Elektroautos, andererseits aber auch die großen Technik-Updates im Lauf des Lebenszyklus.
Erst ab 2021 trugen auch andere Elektroautos spürbar zum BEV-Absatz von BMW Deutschland bei: Der BMW iX3 (G01) kam in seinem ersten vollen Verkaufsjahr auf knapp 3.000 Einheiten, das Edel-SUV iX schaffte 1.176 Neuzulassungen und auch die 197 ersten BMW i4 machten sich bemerkbar. Gemeinsam sorgten sie für eine Verdopplung des Elektro-Anteils auf 7,43 Prozent. Ende 2022 kamen mit dem BMW iX1 (U11) und dem i7 (G70) zwei weitere Elektroautos hinzu, während der i3 sein Finale und der i4 sein erstes volles Verkaufsjahr erlebte. Gemeinsam kam die Elektro-Flotte nun bereits auf 23.470 Einheiten und einen Anteil von 11,19 Prozent.
Obwohl mit dem BMW i3 der bis dato unumstrittene Bestseller entfiel, konnte der Elektro-Anteil 2023 erneut signifikant gesteigert werden: Getrieben durch eine starke Performance von BMW iX1 und i4 wurde im letzten Jahr die Zahl von 40.000 Elektroautos geknackt, der Anteil an den gesamten Neuzulassungen stieg laut Kraftfahrtbundesamt auf 17,34 Prozent – und im Moment spricht alles dafür, dass die Zahlen in den nächsten Jahren weiter steigen werden.
Grundlage dafür ist der weitere Ausbau der elektrischen Modellpalette: Seit kurzem ist der erste BMW i5 (G60) erhältlich, schon bald folgen der iX2 (U10) und der erste BMW i5 Touring (G61) und im zweiten Halbjahr startet auch das BMW i4 Facelift (G26 LCI).
Gemeinsam könnte es diesem Quartett gelingen, das nahende Produktionsende des BMW iX3 zu kompensieren: Der Elektro-X3 auf Basis der Generation G01 wird im Lauf des Jahres eingestellt, schließlich startet im Herbst der neue BMW X3 (G45). Eine Elektro-Version des G45 wird es nicht geben, denn der neue BMW iX3 (NA5) geht Ende 2025 auf Basis der Neue Klasse-Architektur an den Start – und ab 2026 greift der neue BMW i3 (NA0) im 3er-Segment an, um den Elektro-Anteil weiter in die Höhe zu treiben.