Formal wird der kommende BMW 1er (F70) primär gegen Audi A3 und Mercedes A-Klasse antreten, aber in der Praxis zieht natürlich auch so mancher Kunde einen Kompakten aus dem Kreis der gehobenen Volumenmarken in Betracht. Der Bestseller und Benchmark dieses Segments erhält nun ein großes Update: Mit den VW Golf 8 Facelift 2024 will Volkswagen einige der größten Kritikpunkte an der achten Generation beseitigen und mit einer speziell bei Dunkelheit deutlich weiterentwickelten Optik einen weiteren Absatz-Impuls setzen.
Bei den spürbaren Verbesserungen spielt zumindest aus Fahrersicht das Comeback der Knöpfe die Hauptrolle: Im Cockpit und vor allem am Lenkrad finden sich wieder einige physische Knöpfe, mit denen häufig genutzte Features wie die Lautstärke-Regelung, der Senderwechsel im Radio oder auch die Bedienung von Tempomat & Co. ohne Nutzung des Touchscreen gesteuert werden können. Für alle komplexeren Infotainment-Funktionen spielt der aufrecht stehende Touchscreen aber auch weiterhin eine zentrale Rolle, direkt darunter sind physische Knöpfe für die Temperatur-Regelung der Klimaanlage angebracht. Eine neue Infotainment-Software samt ChatGPT-Integration soll die Bedienung der zahlreichen Funktionen deutlich erleichtern.
Rein äußerlich konzentrieren sich die Änderungen des VW Golf 8 Facelift 2024 auf die Lichttechnik: An der Front gibt es nicht nur ein neues Innenleben für die Scheinwerfer, sondern auch ein illuminiertes VW-Logo für eine unverwechselbare Nacht-Optik. Schon aufgrund der Größe dürfte der Effekt nicht so eindrucksvoll sein wie im Fall der BMW Iconic Glow-Nieren, aber zumindest verbessert sich die Erkennbarkeit im Vergleich zum bisherigen Design mit einem schlichten LED-Band auf voller Breite deutlich. Ganz neu präsentiert sich auch das Innenleben der Rückleuchten, die auf dreidimensionale Elemente setzen.
Bei den Antrieben frischt Volkswagen vor allem die Plug-in-Hybride auf, die nun über deutlich mehr Reichweite verfügen: Ähnlich wie die Plug-in-Hybride auf Basis von BMW 2er Active Tourer und X1 übertreffen auch eHybrid und Golf GTE die 80-Kilometer-Marke deutlich und nähern sich dem Wert von 100 Kilometern elektrischer Reichweite gemäß WLTP.
Aus Münchner Sicht wird der neue BMW 1er (F70) der Hauptrivale des Golf sein: Die Kompaktklasse aus München wird im Sommer in aufgefrischter Form präsentiert und dann ebenfalls eine neue Optik und ein neues Cockpit erhalten. Letzteres kommt mit Curved Display, aber offenbar ohne iDrive-Controller und damit in einer ganz ähnlichen Form wie an Bord des ausgesprochen erfolgreichen X1 (U11).
(Fotos & Infos: VW)