Mit weltweit 2.555.341 Einheiten hat die BMW Group 2023 einen neuen Absatz-Rekord aufgestellt. Wie wir bereits berichtet haben, wäre nicht nur der neue Bestwert ohne die 376.183 Elektroautos unmöglich gewesen, das vergangene Jahr wäre sogar mit einem leichten Minus abgeschlossen worden. Passend dazu sagte der neue BMW-Finanzvorstand Walter Mertl in München gegenüber der Wirtschaftswoche und anderen Journalisten, dass er den Kipppunkt für den Verbrenner-Absatz für erreicht hält: Das hohe Niveau der beiden letzten Jahre, als die BMW Group weltweit knapp 2,2 Millionen Fahrzeuge mit Benziner oder Diesel an Bord verkaufen konnte, dürfte in den nächsten Jahren nicht mehr zu halten sein.
Die logische Konsequenz: Für weiteres Wachstum muss BMW seinen Elektro-Anteil weiter steigern. Genau das ist für die nächsten Jahre bereits explizit angekündigt: Aus aktuell rund 15 Prozent sollen schon in diesem Jahr 20 Prozent werden, 2025 wird bereits jeder vierte Neuwagen ein Elektroauto sein – und dann geht es mit der Neuen Klasse erst richtig los. So soll der weltweite Absatz bis zum Jahr 2030 auf rund 3,0 Millionen Einheiten gesteigert werden, obwohl die Verkaufszahlen der Verbrenner in den nächsten Jahren geringer als zuletzt ausfallen werden.
Auch nach Einführung der Neuen Klasse-Architektur wird der Gewinn pro Fahrzeug laut Mertl geringer ausfallen als im langsam endenden Verbrenner-Zeitalter: Zwar nähere sich die Marge mit der Neuen Klasse weiter an das gewohnte Niveau an, aber auch im Jahr 2026 erwartet der Finanzvorstand noch keine Parität.
Hierfür ist allerdings wichtig zu beachten, dass noch bis zum Jahr 2030 Fahrzeuge auf Basis der fünften eDrive-Generation verkauft werden, darunter beispielsweise der gerade erst eingeführte BMW i5 (G60) oder auch der BMW i7 (G70). Wenn eines Tages nur noch Fahrzeuge verkauft werden, die mindestens die sechste eDrive-Generation an Bord haben, könnte sich die Rechnung also durchaus anders darstellen.
Auch mit Blick auf die in Sachen Stückzahlen zuletzt klar distanzierte Konkurrenz von Mercedes äußerte sich Mertl: Natürlich sei es schön für die Schwaben, mehr als 10 Prozent des eigenen Absatz in der hochprofitablen Luxusklasse zu machen. BMW bewege sich hier eher im Bereich von fünf Prozent, aber das Potenzial für einen höheren Anteil sei durchaus vorhanden.