Was passiert eigentlich, wenn man im Motorraum eines aktuellen BMW M3 (G80) einen zweiten Motor verbaut? So oder ähnlich könnte die Fragestellung hinter einem Tuning-Projekt von Tom Wrigley Performance gelautet haben, denn effektiv bietet sein M3 die doppelte Leistung wie ein regulärer M3 Competition – aber natürlich nicht durch einen zweiten Motor, sondern durch eine extreme Leistungssteigerung für den 3,0 Liter großen Biturbo-Sechszylinder S58. Die Engländer versprechen für ihren Über-M3 1.039 Horsepower nach britischem Maßstab, was 1.053 DIN-PS entsprechen würde. Auf ein paar Pferdestärken hin oder her kommt es in diesem Fall aber sicher nicht an, die grundlegende Botschaft ist beim Blick auf eine vierstellige Zahl bereits hinreichend übermittelt.
Ähnlich unbedeutend ist die exakte Angabe des Drehmoments, denn schon lange vor Erreichen der versprochenen 1.137 Newtonmeter entwickelt jeder Mechaniker reflexartig Mitleid mit den Zahnrädern im Getriebe. Wie sich der so modifizierte BMW M3 anfühlt und wozu er tatsächlich im Stande ist, zeigt nun ein Video von AutoTrader, das auf dem legendären Top Gear Test Track entstanden ist. Besonders deutlich wird der Performance-Zuwachs durch einen direkten Vergleich mit dem BMW M3 CS, der mit 550 PS nicht weniger als der bisher stärkste Serien-M3 aller Zeiten ist.
Ab Minute 2:00 sehen wir die beiden Power-Limousinen im Drag-Race, das allerdings ausgesprochen eindeutig ausfällt: Der blaue BMW M3 von Tom Wrigley Performance kommt dank M xDrive nicht nur extrem gut aus den Startlöchern, er lässt dem M3 CS auch darüber nicht den Hauch einer Chance.
Für die Beschleunigung von 0 auf 60 Meilen, also rund 96 km/h, benötigt der 1000-PS-M3 gemessene 2,6 Sekunden. Mindestens ebenso imposant ist die Viertelmeile-Zeit von 9,8 Sekunden, die den M3 in den exklusiven Club der Sub-10-Second-Fahrzeuge bringt. Und während der Über-M3 die halbe Meile in glatten 15 Sekunden knackt, hätten viele andere Fahrzeuge zu diesem Zeitpunkt noch an der Viertelmeile zu knabbern.
Wie der Motor in den vierstelligen Bereich gebracht werden konnte, erklärt Tom Wrigley ab Minute 3:30 selbst. Und im Vergleich zur enormen Leistungsexplosion erscheint der Preis von 30.000 Pfund oder knapp 35.000 Euro beinahe moderat.