Eine virtuelle Mitfahrt im Rolls-Royce Cullinan ist fast so exklusiv wie eine echte, denn die wenigsten Käufer eines solchen Automobils präsentieren ihr Fahrzeug im Anschluss online. AutoTopNL zeigt nun nicht nur ein serienmäßigen Cullinan, sondern gleich ein Exemplar mit Leistungssteigerung im vollen Einsatz auf der deutschen Autobahn. Der von Novitec-Tochter Spofec (kurz für Spirit of Ecstasy) veredelte Rolls-Royce verfügt über ein Bodykit und eine markante Folierung in seidenmatt schimmerndem Gold, vor allem aber auch über eine Leistungssteigerung auf 685 PS und 1.010 Newtonmeter Drehmoment.
Dass der edle Brite wenig von Understatement hält, zeigt er zunächst beim Sound-Check ab Minute 0:35 – und dann auch bei der Vollgas-Beschleunigung aus dem Stand ab Minute 1:40. Schön eingeblendet wird dabei auch die Rolls-Royce-typische Alternative zum herkömmlichen Drehzahlmesser: Die “Power Reserve”-Anzeige zeigt statt einer Drehzahl die prozentual noch zur Verfügung stehenden Kraftreserven. Die Nadel wandert beim Kickdown von 100 auf 0 Prozent und zeigt so an, dass der Fahrer gerade wirklich die volle Leistung fordert und auch bekommt:
Bei der Beschleunigung aus dem Stand liegt auf der Hand, dass der mächtige Brite schon aufgrund seines Gewichts keine absoluten Bestwerte aufstellen kann. Mit einer Zeit von 13,57 Sekunden für die Viertelmeile ist der von Novitec schneller gemachte Rolls-Royce zwar gewiss nicht langsam, auf leichtere Power-SUV wie etwa einen BMW X5 M (F95) fehlt ihm aber mehr als eine Sekunde.
Bei noch höherem Tempo ist sicher auch das Bodykit nicht hilfreich, dass die ohnehin riesige Stirnfläche nochmals vergrößert. Dennoch schiebt der Cullinan seinen senkrecht im Wind stehenden Kühlergrill innerhalb von 14,11 Sekunden von 100 auf 200 km/h und beschleunigt auch darüber souverän weiter, bis er scheinbar mühelos seine elektronisch limitierte Höchstgeschwindigkeit von 250 km/h erreicht.
Allerdings gilt auch hier: Wer in einem edlen SUV mehr Wert auf bestmögliche Fahrleistungen als auf maximalen Luxus legt, ist mit einem X5 M Competition oder auch einem X7 M60i spür- und messbar besser unterwegs. Den meisten Rolls-Royce-Kunden dürften derartige Banalitäten freilich herzlich egal sein: Für wirklich eilige Fahrten finden sich in den meisten Fällen noch ganz andere Spielzeuge im Fuhrpark.
(Fotos: Spofec)