Nach der Genehmigung für den Serien-Einsatz auf dem deutschen Heimatmarkt bereitet sich auch der größte Einzelmarkt von BMW auf Autonomes Fahren gemäß Level 3 vor: Wie Automotive News Europe berichtet, hat die BMW Group eine offizielle Genehmigung für entsprechende Testfahrten auf “High Speed Roads” in China erhalten. Schon seit 2018 darf BMW in Shanghai entsprechende Tests durchführen, bisher sind hierfür aber nur kurze Strecken mit einer Gesamtlänge von weniger als sechs Kilometern freigegeben. Die nun generell auf Schnellstraßen erweiterte Erprobung im öffentlichen Straßenverkehr ist die logische Vorstufe einer Freigabe in Serien-Fahrzeugen.
Für BMW könnte eine spätere Freigabe des Personal Pilot L3, wie er in Deutschland für BMW 7er (G70) und i7 bereits bestellbar ist und ab März 2024 erstmals ausgeliefert werden soll, ein wichtiger Vorteil sein: China und andere asiatische Märkte stehen für die große Mehrheit des 7er-Absatzes, mehr als 70 Prozent der weltweit verkauften Luxuslimousinen von BMW sind in Asien unterwegs. Hinzu kommt, dass gerade in den asiatischen Metropolen relativ viel Zeit im Stau verbracht wird, weshalb Kunden auch Annehmlichkeiten wie den sowohl für die 7er-Limousine als auch die neue 5er Langversion (G68) angebotenen Theatre Screen für Fond-Passagiere besonders zu schätzen wissen.
Gerade in Situationen mit Stau und zähfließendem Verkehr kann der BMW 7er mit Personal Pilot L3 völlig autonom fahren: In Deutschland darf das System bei entsprechend ausgebauten Strecken mit baulich getrennten Fahrspuren bei bis zu 60 km/h die Kontrolle übernehmen und den Fahrer komplett von der Fahraufgabe entbinden.
Als weltweit einziger Hersteller hat BMW dabei eine Art von Genehmigung erhalten, die nicht auf den Einsatz bei Tageslicht beschränkt ist und auch in tiefster Nacht genutzt werden darf. Dass in nächsten Schritten die maximale Geschwindigkeit immer weiter angehoben werden soll, liegt auf der Hand. Schon jetzt gibt es für 5er und 7er den Autobahnassistent gemäß Level 2+, der bei bis zu 130 km/h sämtliche Aufgaben übernimmt – zumindest juristisch bleibt der Fahrer dabei aber immer in der Verantwortung: