Abu Dhabi: Hakelige Pedalbox verhindert nächsten Rossi-Sieg

Motorsport | 10.12.2023 von 0

Manchmal sind es wirklich die undenkbarsten Kleinigkeiten, die Erfolgen im Motorsport im Weg stehen. Das jüngste Beispiel hierfür liefern Valentino Rossi und das BMW M …

Manchmal sind es wirklich die undenkbarsten Kleinigkeiten, die Erfolgen im Motorsport im Weg stehen. Das jüngste Beispiel hierfür liefern Valentino Rossi und das BMW M Team WRT, denn bei den 12 Stunden von Abu Dhabi verhinderte tatsächlich eine hakelige Pedalbox-Verstellung den nächsten Sieg von Valentino Rossi, Nick Yelloly und Dries Vanthoor im BMW M4 GT3: Der Italiener kam nach über achteinhalb Stunden Fahrzeit in Führung liegend und mit normalerweise ausreichend großem Vorsprung zu einem regulären Fahrerwechsel in die Box, doch ausgerechnet der Routine-Stopp sollte dem Fahrzeug mit der Startnummer 46 alle Siegchancen rauben.

Nach dem Aussteigen von Valentino Rossi und den üblichen Tätigkeiten wie Räderwechsel und Tanken konnte Nick Yelloly offenbar nicht starten – weil die Pedalerie nicht passend für seine Körpergröße eingestellt werden konnte. Das unglaublich ärgerliche Resultat war ein Zeitverlust von 14 Sekunden, bevor der BMW M4 GT3 endlich mit Vollgas zurück auf die Strecke stürmen konnte. Wer sich das Drama im Re-Live ansehen will, kann es hier auf dem Youtube-Kanal von GTWorld nachverfolgen. "

Nutznießer der Situation war der Mercedes-AMG GT3 vom Team GruppeM, der die Führung übernahm und sie bis zum Schluss nicht wieder abgab. Nach 12 Stunden gewannen Maro Engel, Luca Stolz und Mikael Grenier mit 12 Sekunden Vorsprung und durften sich nicht zuletzt bei einem Pfennigartikel an Bord des BMW M4 GT3 dafür bedanken.

Über den zweiten Platz konnten sich Valentino Rossi, Nick Yelloly und Dries Vanthoor nach 12 Stunden auf dem Yas Marina Circuit nur bedingt freuen und auch bei den Teamkollegen wollte kein echter Jubel aufkommen: Das Schwesterfahrzeug mit der Startnummer 32 hatte nach rund vier Stunden Fahrzeit Probleme mit der Abgasanlage, weshalb Philipp Eng, Sheldon van der Linde und Charles Weerts sieben Runden und alle Chancen auf ein Top-Ergebnis verloren.

 

Vincent Vosse (Teamchef BMW M Team WRT): „Wenn wir bei einem Rennen antreten, lautet natürlich immer das Ziel, zu gewinnen. Und anders sehen wir es nicht. Mit unserer Nummer 46 waren wir nah dran. Ein 12-Stunden-Rennen nur 12 Sekunden hinter dem Führenden zu beenden, nachdem wir bei einem Boxenstopp mit diesem Auto ein technisches Problem hatten und dadurch etwa 15 Sekunden verloren haben, fühlt sich ein wenig bittersüß an. Aber am Ende haben wir ein seht gutes Rennen abgeliefert. Die Nummer 32 hatte leider ein Auspuffproblem, das uns einige Runden gekostet hat, und wir konnten uns mit diesem Auto nie wirklich zurückkämpfen. Wir haben unseren Job gemacht. Zweiter in der Herstellerwertung zu werden und das Rennen als Zweiter zu beenden, entspricht nicht genau dem, was wir uns vorgestellt haben, aber das macht uns stärker für das nächste Jahr.“

Valentino Rossi (#46 BMW M4 GT3): „Am Ende war es ein großartiges Wochenende für uns. Das Ziel war es, auf das Podium zu kommen, und wir waren sehr stark, sehr schnell. Wir haben ein nahezu perfektes Rennen abgeliefert. Wir hätten auch gewinnen können und lagen in Führung. Daher sind wir am Ende ein wenig enttäuscht, weil wir schon den Geschmack des Sieges gefühlt hatten. Aber wir hatten ein Problem mit dem Pedal und haben wichtige Sekunden verloren. Das ist sehr schade, denn am Ende haben wir den Sieg um zwölf Sekunden verpasst. Es hätte also ein fantastischer Kampf bis zur letzten Runde sein können. Aber egal: Das Auto war sehr stark, das Teamwork war wie immer sehr gut, und es hat mir viel Spaß gemacht, mit Dries und Nick zu fahren. Es ist großartig, die Saison mit einem Podium abzuschließen. Es ist das sechste Podium der Saison. Also bin ich sehr glücklich über diese Saison und über die Verbesserungen.“

Dries Vanthoor (#46 BMW M4 GT3): „Am Ende haben wir bei den Gulf 12 Hours den zweiten Platz erreicht. Ich denke, wir können mit dem Ergebnis zufrieden sein, nachdem wir von P4 gestartet sind. Wir haben ein gutes Wochenende abgeliefert, und unser Auto war wirklich gut. In dieser Hinsicht können wir sehr zufrieden sein, muss ich sagen. Es ist nur schade, dass wir nur zwölf Sekunden hinter dem Ersten waren und den Sieg knapp verpasst haben. Aber ich habe in meinem Doppelstint alles gegeben. Ich glaube, ich habe noch nie so viel gegeben. Also kann ich zufrieden sein.“

Nick Yelloly (#46 BMW M4 GT3): „Nach dem langen 12-Stunden-Rennen haben wir es geschafft, uns den zweiten Platz zu sichern. Wir können damit sehr zufrieden sein. Es war ein großartiges, langes, hart umkämpftes Rennen. Es hat mir Spaß gemacht, zum ersten Mal mit dem BMW M Team WRT zu arbeiten, in unserem BMW M4 GT3, und auch mit Vale, einer wahren Legende, sowie Dries, der ebenfalls eine Legende ist. Jeder hat über die gesamten zwölf Stunden hinweg großartige Arbeit geleistet, und am Ende ein Podium zu holen, ist wirklich gut für uns alle.“

Philipp Eng (#32 BMW M4 GT3): „Es war natürlich schade, dass wir das technische Problem hatten. Das hat uns mehrere Runden gekostet, und somit war der Kampf um die Meisterschaft eigentlich zu Ende. Doch wir hatten hier ein gutes Paket, und das Auto ließ sich gut fahren. Das große Highlight der Saison war natürlich der Sieg in Spa. Dazu kamen der Sieg in Indianapolis und das Podium in Kyalamai. Beim Saisonauftakt in Bathurst war ich selbst nicht dabei. Von daher war es fantastisch, trotz eines Rennens weniger in diesem hochkarätigen Feld bis zum letzten Rennen im Titelkampf zu sein. Aber am Ende sollte es nicht sein. Ich habe alles gegeben und kann mich nur bedanken beim BMW M Team WRT und bei ROWE Racing und bei meinen ganzen Teamkollegen. Ich bin ja in dieser Saison mit vielen in allen möglichen Konstellationen gefahren. Danke an Marco (Wittmann), Nick, Dries, Sheldon, Charles, Maxime (Martin) und Augusto (Farfus). Und danke an BMW M Motorsport für das Vertrauen. Es war eine coole Saison!“

(Fotos: BMW Motorsport)

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