Nach mehr als 25 Jahren verabschiedet sich mit dem Audi TT einer der wichtigsten Rivalen des BMW Z4 von der automobilen Bühne. Der 1998 als Coupé eingeführte und wenig später auch als Roadster präsentierte Audi TT verkörperte aus Ingolstädter Sicht den Idealtyp eines erreichbaren Sportwagens, der ein außergewöhnliches Design mit hoher Fahrdynamik und relativ erreichbaren Preise kombinierte. Damit zielte er auf eine ganz ähnliche Zielgruppe wie der bis 2002 angebotene BMW Z3 und der Mercedes SLK, später trat er aufgrund neuer Nomenklaturen bei den Wettbewerben gegen BMW Z4 und Mercedes SLC an.
Im Gegensatz zur Konkurrenz von BMW und Mercedes nutzte der Audi TT nie das Antriebskonzept klassischer Sportwagen, statt längs montierter Motoren und Hinterradantrieb blieb der TT beim Kompaktklasse-typischen Ansatz mit Quermotor und Frontantriebs-Architektur. Obwohl einige Sportwagen- und Roadster-Fans diesen Ansatz schon aus Prinzip ablehnten, mangelte es dem Audi TT nie an einer ausreichend großen Zielgruppe: In vielen Jahren erzielte er höhere Absätze als seine deutschen Rivalen, was natürlich auch am Angebot günstiger Einstiegsmodelle mit Frontantrieb lag. Am anderen Ende des TT-Programms zeigten TTS und TT RS, wozu die Kompaktklasse-Architektur in einer Allrad-Konfiguration und mit bis zu fünf Zylindern in der Lage ist.
Anfang November lief nun der letzte Audi TT im ungarischen Werk Győr vom Band. Insgesamt wurden seit Februar 1998 exakt 662.762 Exemplare gebaut, nun endet seine Zeit nach einem Vierteljahrhundert: In den letzten Jahren sank die weltweite Nachfrage im Segment der Roadster und Cabrios kontinuierlich, über alle Marken hinweg griffen mehr und mehr Käufer zu “vernünftigeren”, vielseitiger nutzbaren Konzepten.
Für den aktuellen BMW Z4 Roadster (G29 LCI) bedeutet das Ende des Audi TT nach dem bereits 2020 besiegelten Ende des Mercedes SLC, dass er sich fortan primär gegen den Porsche 718 Boxster behaupten muss, der allerdings schon aufgrund seines deutlich höheren Grundpreises eher zum erweiterten Wettbewerbsumfeld zählt. Auf dem deutschen Heimatmarkt zeigte der Z4 dem TT schon seit 2020 Jahr für Jahr die Rückleuchten, auch im laufenden Jahr führt der Z4 nach 10 von 12 Monaten deutlich – und das, obwohl es ihn im Gegensatz zum Ingolstädter ausschließlich als Roadster und nicht auch als Coupé gibt.
Wer sich 2024 nach einem zweisitzigen Roadster umsieht, hat allerdings noch eine weitere Alternative zu deutlich günstigeren Preisen: Der Mazda MX-5 bietet zwar weniger Platz und Komfort und auch weniger Leistung als Z4 oder Boxster, dafür ist er aber auch deutlich leichter und kostet erheblich weniger Geld.
(Fotos: Audi)