Selbst viele Kenner des BMW M1 denken beim Thema Motorsport “nur” an die ProCar-Variante, die mit ihren Einsätzen im Rahmenprogramm der Formel 1 entscheidend zur Popularität des bis heute einzigen BMW-Supersportlers auf vier Rädern beigetragen hat. Kaum bekannt ist zumindest in Europa, dass für Einsätze in Nordamerika auch zwei Exemplare eines BMW M1 IMSA Group 4 aufgebaut wurden. Am Steuer der offiziell von BMW of North America betreuten IMSA-M1 saßen auch in Europa extrem populäre Fahrer wie Mark Surer und Dieter Quester.
Zu den insgesamt relativ wenigen Highlights zählte der sechste Platz bei den 24 Stunden von Daytona 1981, der von Hans-Joachim Stuck, Walter Brun und Alf Gebhardt eingefahren wurde. Doch auch ohne große Triumphe liegt auf der Hand, dass die IMSA GTO-Rennversion des BMW M1 (E26) ein faszinierender Bestandteil der langen BMW Motorsport-Historie ist. Der als Mittelmotor verbaute und vom unvergessenen Paul Rosche konstrutierte 3,5-Liter-Reihensechszylinder vom Typ M88 schickt mit Hilfe eines 5-Gang-Getriebes von ZF damals wie heute beeindruckende 490 PS an die Hinterräder.
Da der Renn-M1 nur 1,3 Tonnen auf die Waage bringt, klingen seine 490 PS gleich noch ein gutes Stück beeindruckender: Wie es sich für einen echten Rennwagen gehört, würde er im aktuellen BMW Leistungsgewicht-Ranking sämtliche Serienfahrzeuge bequem übertrumpfen. Dank breiter Slicks ist auch sichergestellt, dass die Kraft des Sechszylinders souverän auf den Asphalt gebracht werden kann.
Über 40 Jahre später ist BMW of North America weiterhin sehr präsent im US-Motorsport. Zuletzt waren die Einsätze des BMW M Hybrid V8 Prototypen das unumstrittene Highlight, darunter der erste Sieg für den LMDh-Rennwagen in Watkins Glen. Für uns in Europa wird der Prototyp im nächsten Jahr die große Bühne betreten, darunter das Comeback im Kampf um den Gesamtsieg bei den 24 Stunden von Le Mans.
Dass sich der BMW M1 IMSA Group 4 auch heute noch sehen lassen kann, zeigt ein aktuelles Foto-Set von BMW USA:
(Fotos: BMW USA)