Mit einem selbst für SEMA-Verhältnisse völlig verrückten Tuning-Projekt kehrt der BMW Z4 GT3 auf die große Bühne zurück: Der einst für den Langstrecken-Motorsport entwickelte Rennwagen, dessen offizielle Karriere einst mit dem Gesamtsieg bei den 24 Stunden von Spa-Francorchamps 2015 endete, wurde nun von den in Florida ansässigen Tuning-Freaks von Gooichi Motors bereit für den Einsatz im öffentlichen Straßenverkehr gemacht. Die wichtigste Änderung findet dabei unter der langen Motorhaube des Renn-Z4 statt, denn in den ab Werk nur von Vier- und Sechszylinder-Motoren genutzten Motorraum haben die Amerikaner tatsächlich einen Mercedes-V12 gequetscht.
Regulär wurde der BMW Z4 GT3 von einem intern unter dem Kürzel P65 bekannten V8-Sauger von BMW Motorsport angetrieben, aber für die angestrebte Straßenzulassung (nach US-Standard) musste der Rennmotor durch ein Triebwerk ersetzt werden, das gewisse Emissions-Anforderungen erfüllen kann. Die Wahl fiel dabei nicht auf einen der zahlreichen in Frage kommenden BMW-Motoren, sondern auf einen 6,0 Liter großen Zwölfzylinder vom Typ M120, der in den 90er-Jahren diverse exklusive Mercedes-Modelle angetrieben hatte. Auch wenn eine offizielle Messung auf dem Leistungsprüfstand noch aussteht, sind die Erwartungen an das Triebwerk gewaltig: Dank Kompressor-Aufladung und diverser weiterer Optimierungen soll der V12 mindestens 1.000 PS an die Hinterräder schicken können.
Da für das Mega-Projekt ein echter BMW Z4 GT3 als Basis-Fahrzeug genutzt werden konnte, sind die technischen Anlagen selbstredend hervorragend: Egal ob Fahrwerkstechnik oder der Innenraum mit Überrollkäfig und Schalensitzen, alles an diesem Fahrzeug schreit nach Motorsport der Spitzenklasse. Im Gegensatz zum früheren Rennwagen verfügt der Über-Z4 von Gooichi Motors allerdings über einen Beifahrer-Sitz und auch über eine Klimaanlage, damit er auch im Sommer einigermaßen alltagstauglich bewegt werden kann.
Vor neugierigen Blicken sollte man dann allerdings keine Scheu haben: Allein der riesige Heckflügel, aber auch die extrem breiten Kotflügel der mit Carbon und Glasfaser realisierten Karosserie, der Frontsplitter und der Diffusor sorgen dafür, dass eine unauffällige Fahrt oder gar ein Untertauchen in der Masse absolut ausgeschlossen sind.
So ist der BMW Z4 GT3 mit Mercedes-V12 weit mehr als ein Tuning-Projekt, er ist in vielerlei Hinsicht auch eine Machbarkeitsstudie – und dabei so weit von allen gängigen Standards entfernt, dass er selbst im Umfeld der SEMA-Show in Las Vegas noch richtig auffallen kann.