Die Bemühungen von BMW zur Verbesserung des Diebstahl-Schutzes tragen offenbar Früchte: Laut der alljährlichen Diebstahl-Statistik des Gesamtverbands der Versicherer (GDV) befindet sich für das Jahr 2022 kein einziger BMW in den Top-50 der meistgestohlenen Modelle nach Diebstahlquote. Hierbei ist zu berücksichtigen, dass die Quote naturgemäß vor allem dann besonders hoch ausfällt, wenn von relativ wenigen Fahrzeugen relativ viele als Diebesgut enden. An der Spitze finden sich deshalb auch 2022 relativ selten verkaufte, aber offenbar gerne geklaute Fahrzeuge: Von Jeep Grand Cherokee und Kia Stinger wurden mehr als 100 von 10.000 versicherten Pkw gestohlen gemeldet, dahinter komplettieren Land Rover Range Rover, Toyota LandCruiser, Hyundai Santa Fe, Lexus UX und NX, Alfa Romeo Stelvio und Range Rover Velar die Top-10.
In der Vergangenheit landeten BMW X5 und X6 hier regelmäßig auf Spitzenplätzen, aber offenbar hat sich die Situation in dieser Hinsicht deutlich gebessert. Zwar landet BMW in der Statistik nach Autobauern in absoluten Zahlen weiterhin auf dem vierten Rang (hinter Volkswagen, Audi und Mercedes-Benz), die Diebstähle verteilen sich aber scheinbar relativ gleichmäßig auf die gesamte Modellpalette und verhindern so ein Auftauchen in den Top-50 der meistgeklauten Modelle. Auch beim Marken-Ranking nach Diebstahlquote ist BMW weit von den Spitzenplätzen entfernt: An der Spitze stehen hier Chrysler, Land Rover und Ford, BMW liegt mit einer Quote von 3 geklauten Fahrzeugen auf 10.000 versicherten Pkw auf Rang 16.
Auch wenn es immer wieder Meldungen über gestohlene BMW gibt, zum Beispiel im Kontext der Ausnutzung einer Schwachstelle des Komfortzugangs oder auch durch auf BMW spezialisierte Diebesbanden, ist das Problem bei anderen Autobauern offenbar noch größer. Für betroffene Kunden, denen mitunter statt dem gesamten Fahrzeug auch “nur” wertvolle Einzelteile wie Scheinwerfer, Navigationssysteme oder neuerdings auch Radar-Sensoren geklaut wurden, ist diese Statistik natürlich trotzdem nur ein schwacher Trost.
In den letzten Jahren hat BMW verschiedene Verbesserungen eingeführt, die Dieben ihre “Arbeit” mit den Fahrzeugen aus München erschweren sollen. Hierzu zählt beispielsweise eine Funktion, die den Autoschlüssel nur im Fall einer erkannten Bewegung für den Komfortzugang nutzbar macht – ruht der Schlüssel für mehr als 30 Sekunden, etwa nachts zu Hause, wird sein Funksignal bei neueren Modellen deaktiviert und kann folglich auch nicht mehr verlängert werden.
Eine weitere Schutzfunktion ist der Anti-Diebstahl-Rekorder, der die im Fahrzeug verbauten Kameras zu einer Art Rundum-Überwachungskamera werden lässt und so auch gleich Beweismittel generieren kann: