Auch im 3. Quartal 2023 ist es Mercedes nicht gelungen, näher an die Konkurrenz von BMW heranzurücken. Im Gegenteil: Beim weltweiten Absatz ist der Rückstand der Schwaben erneut größer geworden – und zwar sowohl beim Gesamtabsatz als auch im wichtigen Zukunftsfeld der Elektroautos. Wie unterschiedlich das dritte Quartal für die beiden erfolgreichsten deutschen Premium-Anbieter gelaufen ist, zeigt sich schon beim Blick auf die jeweiligen Vergleiche mit dem Vorjahreszeitraum: Während BMW um 6,2 Prozent zulegen konnte, muss Mercedes einen Rückgang um 4,0 Prozent vermelden.
In absoluten Zahlen ist der Abstand zwischen den Kernmarken so auf über 100.000 Einheiten angewachsen: Nach neun Monaten summiert sich der weltweite BMW-Absatz bereits auf 1.621.267 Einheiten, Mercedes kommt “nur” auf 1.515.600 Fahrzeuge. Die Schwaben verweisen zwar darauf, dass sie im dritten Quartal durch den Modellwechsel der E-Klasse sowie Probleme bei einem wichtigen Zulieferer für den X3-Rivalen GLC eingeschränkt waren, aber im Gegenzug könnte natürlich auch BMW auf den Modellwechsel bei der 5er Limousine und beim X2 verweisen.
Prozentual noch wesentlich größer als beim absoluten Absatz ist der Abstand zwischen BMW und Mercedes bei den Elektroautos: Per Q3 2023 meldet BMW 217.138 verkaufte Fahrzeuge ohne Verbrennungsmotor, allein im dritten Quartal konnte der Absatz gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf 83.211 Einheiten verdoppelt werden. Bei Mercedes wurde der Elektro-Absatz zwar ebenfalls deutlich gesteigert, im direkten Vergleich wirken 66 Prozent in Stuttgart aber doch weniger beeindruckend als 100,3 Prozent in München. Insgesamt liegt BMW in absoluten Zahlen fast 57.000 Elektroautos vor Mercedes – man könnte also auch sagen, dass mehr als die Hälfte des Gesamtvorsprungs von BMW auf das Konto von Elektroautos geht.
Noch wesentlich klarer wird das Bild, wenn man neben den Kernmarken auch die Tochtermarken MINI und Smart berücksichtigt: Schon vor der unmittelbar bevorstehenden Einführung des neuen MINI Cooper (J01) und des ebenfalls als Elektroauto erhältlichen MINI Countryman (U25) liegt der Elektro-Absatz der BMW-Tochter doppelt so hoch wie der von Smart. Betrachtet man auch die Hybride und Verbrenner, verkauft MINI fast 15 Mal so viele Fahrzeuge wie die Mercedes-Tochter.
Mit Abstand größter Einzelmarkt ist für beide Unternehmen China, auch hier hat BMW die Nase momentan vorn: Für Q3 2023 meldet die BMW Group 210.331 Verkäufe in China, Mercedes-Benz Cars kommt “nur” auf 196.000 Einheiten. Im bisherigen Gesamtjahr liegt BMW mit 602.911 zu 570.600 Einheiten vorn.
Die Verantwortlichen der Marken kommentieren die Zahlen wie folgt:
Britta Seeger (Mitglied des Vorstands der Mercedes-Benz Group AG, verantwortlich für Mercedes-Benz Cars Vertrieb): “Auch in einem volatilen Marktumfeld sind unsere Produkte bei unseren Kunden gefragt. Unsere Top-End-Fahrzeuge im vollelektrischen Segment erfreuen sich dabei großer Beliebtheit, vor allem der EQS SUV. Gleichzeitig bereiten wir uns darauf vor, auch in anderen Segmenten neue Maßstäbe zu setzen. Auf der IAA in München haben wir das neue Concept CLA Class vorgestellt und einen ersten Eindruck davon vermittelt, wie wir das Kundenerlebnis bei den EVs auf ein neues Level heben werden.”
Pieter Nota (Mitglied des Vorstands der BMW AG, zuständig für Kunde, Marken und Vertrieb): „Der Absatzerfolg im 3. Quartal zeigt: Unsere Kunden schätzen unser attraktives und breites Produktportfolio über alle technologischen Antriebsarten hinweg. Insbesondere unsere vollelektrischen Produkte erfreuen sich weltweit hoher Nachfrage – das zeigt sich in unserem BEV-Absatz, der in den ersten neun Monaten deutlich stärker gewachsen ist als der BEV-Gesamtmarkt. Insgesamt sind wir auf Kurs, unsere Wachstumsziele für 2023 zu erreichen.“