Wie erwartet erhält kurz nach dem neuen 5er auch der BMW 7er (G70) den neuen Autobahnassistent mit Hands-off ohne Zeitlimit und den per simplem Blick in den Außenspiegel ausgelösten Spurwechsel. Wie das Assistenzsystem funktioniert und welche Funktionen es beherrscht, haben wir hier nach einer ersten Testfahrt im neuen i5 (G60) beschrieben. Im Wesentlichen kann sich der Fahrer in vielen typischen Autobahn-Situationen entspannt zurücklehnen und kann die Fahraufgaben dem Fahrzeug überlassen, so lange seine Aufmerksamkeit beim Verkehrsgeschehen bleibt und sich sein Blick nicht dauerhaft anderen Themen widmet.
Der Autobahnassistent wird für den 7er und seinen elektrischen Ableger i7 ab Frühjahr 2024 erhältlich sein und als Bestandteil des Driving Assistant Professional angeboten. Er entspricht gemäß der typischen Einstufung von Systemen zum autonomen Fahren dem Level 2+, die Verantwortung liegt also weiterhin beim Fahrer. Genau deshalb ist auch die Erfassung der Blickrichtung und damit der Aufmerksamkeit des Fahrers so wichtig: Theoretisch muss der Fahrer jederzeit in der Lage sein, bei einer entsprechenden Aufforderung die Steuerung zu übernehmen. Hierfür ist es wichtig, dass er das Verkehrsgeschehen im Blick behält und sich nicht erst mehrere Sekunden neu orientieren muss, wie es nach einer starken Ablenkung der Fall sein könnte.
Die beschriebenen Fähigkeiten bei bis zu 130 km/h stehen in keinem direkten Zusammenhang mit der kürzlich indirekt angekündigten Erlaubnis einer Level 3-Befähigung für die BMW 7er-Reihe. Letztere bringt für den Geschwindigkeitsbereich bis 60 km/h die Erlaubnis, die Fahraufgabe komplett ans Fahrzeug zu übertragen und den Fahrer aus der Verantwortung zu lösen. Hierfür sind allerdings teure Lidar-Sensoren erforderlich, weshalb auch die Hardware-Voraussetzungen für das Feature nicht gerade günstig sein dürften – zu erwarten ist ein weiterer Aufpreis im mittleren vierstelligen Bereich, wenn die Sonderausstattung bestellt wird.
Perspektivisch werden natürlich auch beim Level 3-System nach und nach höhere Geschwindigkeiten genehmigungsfähig sein, sodass sich der Fahrer auch auf längeren Fahrten ohne Stau anderen Themen widmen kann und darf. Bis es so weit ist, dürften allerdings noch einige Monate ins Land gehen.