Agilität ist sicher nicht das erste Wort, das Betrachtern eines BMW XM (G09) in den Sinn kommt: Das M-SUV ist fast so lang wie ein X7 und gehört nicht nur optisch zu den “schweren Jungs”, es bringt inklusive Fahrer auch fast 2,8 Tonnen auf die Waage. So genügt selbst die enorme Leistung von 748 PS beim Topmodell Label Red nicht, um den XM auf einen der vorderen Plätze im BMW-internen Leistungsgewicht-Ranking zu bringen – vom regulären XM mit 653 PS ganz zu schweigen. Es gibt also einige gewichtige Gründe, um den XM auch bei einem Slalom-Test eher in der Opferrolle zu sehen – aber genau hier zeigt sich, was mit moderner Fahrwerkstechnik eben doch möglich ist.
Die spanischen Tester von km77.com haben den BMW XM zu ihrem Test gebeten, bei dem eine Slalom-Strecke mit Wende am Ende zu absolvieren ist. Mit einer Zeit von 22,9 Sekunden kann das Power-SUV vor allem auch deshalb beeindrucken, weil die Leistung seines Hybrid-Antriebs in dieser Disziplin so gut wie keine Rolle spielt. Die variable Kraftverteilung des Allradantriebs und das adaptive M-Fahrwerk erlauben es gemeinsam mit den vorne 275 und hinten sogar 315 Millimeter breiten Pirelli P Zero-Reifen, den XM dynamisch und gleichmäßig durch den Slalom zu bewegen. Die Tester zeigen sich auch deshalb angetan, weil das SUV ein erstaunlich agiles Einlenkenverhalten bietet und auch bei den hier gefragten schnellen Richtungswechseln ein neutrales Fahrverhalten an den Tag legt.
Wie stark das Ergebnis ist, zeigt ein Vergleich mit den Zeiten anderer Fahrzeuge: Der BMW M340d Touring (G21 LCI) ist trotz erheblich kleinerer Abmessungen und wesentlich flacherer Silhouette volle acht Zehntelsekunden langsamer und selbst ein Audi RS 3 Sportback (8Y) kommt nicht ganz an die Zeit des BMW XM heran.
Ab Minute 4:20 sehen wir außerdem den Elchtest, also ein klassisches Ausweichmanöver mit doppeltem Spurwechsel. Während die initial getestete Einfahr-Geschwindigkeit von 77 km/h etwas zu hoch angesetzt war, gelang schließlich ein gültiger Versuch mit kaum geringeren 74 km/h. Die Aufnahmen zeigen dabei sehr anschaulich, wie viel Einfluss selbst wenige km/h Geschwindigkeit oder nur Sekundenbruchteile früher oder später durchgeführte Lenkmanöver auf das Ergebnis haben können.