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Mozilla Datenschutz-Studie: Offizielles Statement von BMW

Eine Studie der Mozilla Foundation zum Datenschutz in vernetzten Autos kommt zu einem drastischen Ergebnis: Alle 25 getesteten Marken entsprechen beim Datenschutz für ihre Besitzer nicht den Standards, die sich Experten wünschen würden. Autos sind damit die am schlechtesten abschneidende Kategorie in den Datenschutz-Tests der Mozilla Foundation, denn in allen anderen Kategorien gibt es zumindest einzelne Positiv-Beispiele. Unter den 25 getesteten Marken findet sich praktisch das Who-is-Who der Branche, darunter neben BMW auch Mercedes, Audi und Volkswagen sowie diverse asiatische und amerikanische Autobauer.

Besonders scharf kritisiert Mozilla die Handhabung des Datenschutzes bei Tesla: Die von Elon Musk geführten Amerikaner sind in keiner einzigen getesteten Kategorie vorbildlich und sind nach dem Anbieter eines Anfang des Jahres getesteten AI-Chatbots erst die zweite Firma, die in jeder einzelnen Kategorie das Siegel “nicht vertrauenswürdig” erhalten hat. An der Spitze des Rankings stehen Renault und Dacia, auf dem dritten Rang liegt BMW – deutlich vor Volkswagen (9), Audi (14) und Mercedes-Benz (15).

Die Mozilla Foundation betont allerdings, dass das Ranking gewissermaßen keine Sieger kennt, sondern nur eine Reihenfolge “von schlimm zu schlimmer” darstellt. Auch deshalb hält man es in München offenbar für geboten, mit einem offiziellen Statement (Wortlaut siehe unten) auf die Datenschutz-Vorwürfe zu reagieren. BMW betont dabei, dass man sämtliche personenbezogenen Daten immer im Einklang mit den gesetzlichen Vorschriften verarbeitet und dass jeder Kunde die von ihm getroffenen Privatsphäre-Einstellungen jederzeit anpassen kann.

Außerdem müssen die Kunden vor jeder Nutzung ihrer Daten für vernetzte Funktionen einen ConnectedDrive-Vertrag abschließen, in dem sie sich beispielsweise auch granular gegen die Nutzung der aktuellen Ortsangabe oder von Sprachsteuerungs-Funktionen entscheiden können. Ausdrücklich widerspricht BMW der Aussage, dass der Autobauer sensible Daten zu sexueller Orientierung oder Gesundheitsdaten verarbeiten oder ohne Einwilligung an Dritte weiterverkaufen würde. Ein solcher Vorwurf wird zwar von der Mozilla Foundation nicht direkt an BMW gerichtet, aber in manchen Medien kann durch eine Vermischung mit Vorwürfen gegen andere in der Studie untersuchte Autobauer durchaus dieser Eindruck entstehen.

Das Statement der BMW Group im Wortlaut:

+ Datenschutz hat für die BMW Group höchste Priorität +

Die BMW AG verarbeitet personenbezogene Daten im Einklang mit den gesetzlichen Vorschriften. Detaillierte Informationen können in den Datenschutzhinweisen im Internet nachgelesen werden. Dort sind die genutzten Daten und jeweiligen Zwecke detailliert beschrieben: https://www.bmw.de/de/footer/metanavigation/data-privacy.html

Kunden können die Einstellungen zur Privatsphäre jederzeit im Datenschutzmenü direkt im Fahrzeug, in der MyBMW App oder in ihrem BMW Profil im Internet granular anpassen.

In den Fahrzeugen der aktuellen Generation muss der Kunde einen ConnectedDrive Vertrag abschließen, um vernetzte Funktionen nutzen zu können. Sensible Verarbeitungen von Daten wie z.B. Geopositionen und Spracherkennung müssen zusätzlich explizit vom Kunden aktiviert werden. Einige Sicherheitsfunktionen wie z.B. der Müdigkeitsassistent verarbeiten Daten (z.B. Infrarot Bilddaten) ausschließlich lokal im Fahrzeug und übertragen keine Daten an die BMW Group.

Zirkulierenden Aussagen in der Medienberichterstattung über die Studie der Mozilla Foundation (Sept. 2023) zur Verarbeitung von Daten zu Rasse, Sexualität und Gesundheitszustand widerspricht die BMW Group ausdrücklich. Derartige Daten werden von der BMW Group weder verarbeitet noch gespeichert.

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