Der BMW i7 Protection (G73) zählt zu den wenigen hochpreisigen Fahrzeugen, zu denen weder ein direkter noch ein etwas weiter her geholter Wettbewerber eine echte Alternative im Programm hat: Momentan gibt es kein anderes Elektroauto, das mit Panzerung erhältlich ist und die Wünsche nachhaltig orientierter Kunden mit hohem Schutzbedürfnis in vergleichbarer erfüllen könnte. Im Rahmen der Keynote zur Neuen Klasse konnten wir uns auch einen eigenen Eindruck vom gepanzerten BMW i7 machen und dürfen nun einige Fotos zeigen, die zumindest manche Besonderheiten des knapp 4,4 Tonnen schweren Schutzfahrzeugs offenbaren.
Wer das Gewicht des regulären BMW i7 xDrive60 ungefähr im Kopf hat, kann auch ohne größeres Mathetalent überschlagen, dass die gepanzerte Version weit über 1,5 Tonnen zusätzliches Gewicht auf die Waage bringt. Spürbar wird das nicht nur beim Fahren, sondern schon beim Öffnen der Türen: Rund 200 Kilogramm wiegt jede einzelne der vier Türen – eine Masse, die sich bei jedem Öffnen und Schließen der Türen deutlich bemerkbar macht. Neben der Stahl-Panzerung im unteren Bereich trägt hierzu auch das aus mehreren Schichten bestehende Panzerglas bei, dass die Insassen selbst vor Angriffen mit einem Scharfschützen-Gewehr schützen soll.
Herzstück und Highlight des BMW i7 Protection ist der sogenannte Protection Core, der ihn klar von anderen gepanzerten Fahrzeugen des zivilen Sektors unterscheidet. Anders als üblich baut die Panzerung nicht als zusätzliche Schicht auf die bestehende Karossiere auf, stattdessen werden die regulären Bauteile durch Panzerstahl in der benötigten Stärke ersetzt. Dieser komplexe Ansatz sorgt für einen deutlich geringeren Platzbedarf und ermöglicht es, dass der Innenraum des gepanzerten i7 praktisch die gleiche Bewegungsfreiheit und das gleiche Raumgefühl wie die reguläre Ausführung der Luxuslimousine bietet. Das gilt auch für die Kopffreiheit, die bei vielen anderen gepanzerten Limousinen spürbar eingeschränkt ist.
Wesentlicher Bestandteil des Schutzkonzepts ist der optisch unauffällige Auftritt, der den gepanzerten 7er möglichst nah an den gewöhnlichen Modellen hält. Mit geübtem Blick gibt es aber durchaus einige Erkennungszeichen, darunter die spezielle Bereifung und natürlich die erheblich verstärkten Scheiben. Das geänderte Fahrwerk und die Unterboden-Panzerung bedingen außerdem, dass der BMW i7 Protection in der Seitenansicht relativ hoch wirkt, was aber vor allem im Stand ins Auge fällt und nicht bei einer fahrenden Kolonne.
Im Innenraum gibt es ein verstecktes Sondermenü zur Steuerung der speziellen Funktionen, die nur der BMW i7 Protection an Bord hat. Hierzu zählen natürlich die Blaulicht-Blitzer an Front, Heck und Seite, aber auch die Gegensprechanlage zur sicheren Kommunikation mit der Außenwelt. Im Fond gibt es außerdem eine sogenannte Spy Position für die seitlichen Sonnenschutz-Rollos, damit diese für einen unauffälligen Blick nach außen nur ein Stück nach vorn gefahren werden. Im Segment der gepanzerten Limousinen keineswegs selbstverständlich ist die Tatsache, dass der gepanzerte i7 über einen geräumigen Kofferraum verfügt.
Über einen kleinen, aber besonders feinen Teil der Sicherheitsausstattung verliert BMW aus nachvollziehbaren Gründen kein Wort: Schon der Schutz der Kunden – die für einen gepanzerten i7 mehr bezahlen als beispielsweise für einen Rolls-Royce Phantom – verlangt danach, immer noch die eine oder andere Überraschung in der Hinterhand zu haben. All jene, die bei einem Sonderschutzfahrzeug nicht auf Elektroantrieb setzen wollen, können den gepanzerten 7er auch als BMW 760i Protection (G73) erwerben.