Bei Vision Car für das erste Fahrzeug auf Basis der Neuen Klasse-Architektur setzt BMW auf eine Limousine im 3er-Format, aber es gibt auch eine erste Vorschau auf das kommende Elektro-SUV. Das voraussichtlich im Segment des BMW iX3 antretende Neue Klasse-SUV war am Ende der heutigen Keynote mit starker Tarnung zu sehen, aber dennoch lassen sich zumindest ein paar prägende Details der Silhouette gut erkennen: Das SUV verfügt offenbar über klassische Proportionen mit einer langen Motorhaube und einem konventionellen Greenhouse, auch die beim Vision Car zur i3 Limousine gezeigte Lösung mit nach unten verlängerten Seitenscheiben spielt beim Neue-Klasse-SUV offenbar keine Rolle.
Auffällig ist auch, dass die Silhouette insgesamt recht flach und gestreckt wirkt, während Front und Heck betont aufrecht gestaltet sind. Vorgestellt wurde der Prototyp, der vermutlich schon bald seine Tests auf öffentlichen Straßen beginnt, im Kontext der Vorstellung eines Neue Klasse-Elements, das BMW-Chef Oliver Zipse am Ende der Keynote mit der ikonischen Ankündigung “One more thing” präsentierte: Eine “revolutionäre” Kombination von Hard- und Software, denn bei der Neuen Klasse sollen die Software der Antriebs-Elektronik und die Software der Fahrstabilitäts-Programme rund um DSC gemeinsam verarbeitet werden.
Ganz ähnlich wie der Performance-Allradantrieb M xDrive verspricht eine solche Kopplung von normalerweise getrennten Systemen extrem kurze Reaktionszeiten und in einigen Situationen sogar die Chance, kritische Zustände proaktiv zu verhindern: Wenn beispielsweise DSC erkennt, dass ein gerade erteilter Fahrerwunsch nach maximaler Beschleunigung unter den aktuellen Bedingungen einen Eingriff der Regelsysteme erforderlich machen wird, kann die tatsächlich vom Antrieb bereitgestellte Leistung bereits im Vorfeld entsprechend herunterreguliert werden.
So können kritische Situationen und Bremseingriffe verhindert werden, bevor sie überhaupt entstehen – selbstverständlich nur, wenn der Fahrer die entsprechenden Assistenzsysteme nicht deaktiviert hat und gerade ganz bewusst unvernünftig unterwegs sein will. Außerdem ist es möglich, die Kraft exakt so zu dosieren, dass die unter den aktuellen Bedingungen maximale Beschleunigung auf den Asphalt gebracht wird, ohne dass mit Bremseingriffen Energie vergeudet werden muss.
Die Botschaft ist klar: Auch die Neue Klasse soll sich so fahrdynamisch und aktiv fahren lassen, wie es die Kunden seit Jahrzehnten von BMW gewohnt sind. Oder anders: Der Fahrspaß wird auch in der elektrischen Zukunft nicht zu kurz kommen!
Insgesamt sollen bis Ende 2027 mindestens sechs Fahrzeuge auf Basis der Neue Klasse-Architektur auf den Markt kommen, darunter neben der Stufenheck-Limousine und dem SUV auch ein Kombi im Format des BMW 3er Touring.