Wenn ein Automobilwerk nicht arbeiten kann, fallen Stunde für Stunde enorme Kosten an. Allerdings geht diese Rechnung nur auf, wenn das Werk in Betrieb ist – und nicht gerade die regulären Werksferien im Kalender stehen. Genau diese Kleinigkeit wurde offenbar von Vertretern der “Letzten Generation” übersehen, die heute das BMW Werk Regensburg blockieren und so die Produktion von Neuwagen behindern wollte. So konnten die Aktivisten zwar zunächst wie geplant mehrere Zufahrten zum Werk blockieren und sich auf dem Asphalt festkleben, nur das erwartete Verkehrschaos durch tausende Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf ihrem Weg zum Schichtwechsel blieb aus – weil die weit überwiegende Mehrheit der 9.000 BMWler heute gar nicht zur Arbeit erscheinen sollte.
Laut eines Statements der “Letzten Generation” richtete sich der Protest nicht gegen BMW im Speziellen, sondern gegen die Versäumnisse im Verkehrssektor insgesamt. Seit 30 Jahren seien hier keine signifikanten Verbesserungen feststellbar, stattdessen würden weiterhin ungebremst fossile Brennstoffe verbrannt und entsprechend hohe CO2-Emissionen verursacht. Autobauer wie BMW sehen Vertreter der “Letzten Generation” dabei als gewissenlose Unternehmen, die dennoch weiter hohe Profite einfahren und damit ihrer Verantwortung für das Klima nicht gerecht werden.
Dank der Werksferien verursachte die Aktion der “Letzten Generation” keinerlei Produktions-Ausfälle im Werk Regensburg, wo unter anderem auch der elektrische BMW iX1 (U11) gebaut wird. Alle 40 Teilnehmer des Protests mussten laut ZDF polizeiliche Maßnahmen über sich ergehen lassen, 11 wurden nach einer entsprechenden richterlichen Anordnung in Gewahrsam genommen.
Weitere Proteste kündigte die “Letzte Generation” für die kommende Woche in München an, denn dann steigt in der bayerischen Landeshauptstadt und Heimat von BMW die IAA 2023. Auch dieses Event, bei dem neben konventionell angetriebenen Autos auch eine Vielzahl von Elektroautos sowie andere Formen der Mobilität präsentiert und vorgestellt werden, wollen die Aktivisten nach Kräften behindern.
(Fotos: BMW)